Lokalsport Pokal: Lokalderby ohne Emotionen

Kleve · Kreispokal: Viktoria Goch - 1. FC Kleve (heute, 19.30 Uhr). Das bislang letzte Aufeinandertreffen im Pokal gewann die Gocher Viktoria. Heute Abend will der 1. FC Kleve seiner Favoritenrolle gerecht werden und die nächste Runde erreichen.

 Gochs Kapitän Lukas Ernesti (vorne) will sich heute mit der Viktoria gegen den klassenhöheren 1. FC Kleve achtbar aus der Affäre ziehen.

Gochs Kapitän Lukas Ernesti (vorne) will sich heute mit der Viktoria gegen den klassenhöheren 1. FC Kleve achtbar aus der Affäre ziehen.

Foto: G. Evers

Da eine gute Rhythmusaufnahme im Ligabetrieb nach der Winterpause zunächst im Fokus steht und der sportliche Wert des Kreispokals überschaubar ist, steckt im Derby zwischen der Gocher Viktoria und dem 1. FC Kleve am heutigen Abend im Hubert-Houben-Stadion vielleicht nicht ganz so viel Brisanz wie in vergangenen Duellen. Dennoch haben viele Akteure bereits das Trikot des Kontrahenten getragen, sogar die beiden Trainer waren schon auf der jeweils anderen Seite tätig, so dass die Konstellation eine besondere bleibt.

"Wir möchten den Zuschauern schon eine gute Partie bieten", erklärt Viktoria-Coach Jan Kilkens. "So ein schweres Spiel kommt mir dennoch nicht wirklich gelegen", will er vor allem schadlos aus dem Spiel kommen um den Ligabetrieb nicht zu beeinträchtigen. Hier sind die Weberstädter nämlich mit dem Rückenwind von zwei Siegen bei 10:0-Toren unterwegs und wollen sich weiter nach oben absetzen. Der Landesligist aus Kleve wird aber ein anderes Kaliber als die bisherigen Gocher Gegner 1. FC Kleve II und SV Hö./Nie. II. "Kleve ist der klare Favorit, wir sind der Außenseiter. Von daher werden wir die Partie auch anders angehen aus einer defensiveren Stellung. Diesbezüglich ist das ein Toptestspiel für uns", ordnet Kilkens die Partie ein. Personell kann der Niederländer aus dem Vollen schöpfen.

Lässig gibt sich Thomas von Kuczkowski, Trainer des Fußball-Landesligisten 1. FC Kleve, vor dem Pokalspiel. Seinem zumindest vorerst letztem Derby als Klever Trainer blickt "Kucze", der auch schon die Viktoria trainierte, laut eigener Aussage ohne große Emotionen entgegen. "Ich bin jetzt sechseinhalb Jahre in Kleve. Das tangiert mich nicht mehr. Natürlich ist es ein besonderes Spiel durch die lokale Nähe und weil einige Gocher mittlerweile auf unserer Seite spielen, aber das darf kein Thema sein", meint "Kucze" und gibt ungewohnte leise Töne vor dem Anpfiff von sich: "Wichtig ist, dass sich in der Partie keiner verletzt und wir alle mit derselben Spielerzahl wieder vom Platz gehen können."

Der 1. FC Kleve will aber dennoch nichts herschenken und trotz allem sein Ziel in die nächste Runde einzuziehen erreichen. "Dass wir aufpassen heißt ja nicht, dass wir jetzt in den Zweikämpfen zwei Meter höherspringen als der Gegner, damit wir uns nicht verletzen. Wenn das so wäre, würde ich schon eingreifen", sagt von Kuczkowski.

Mit nicht ganz so guten Gefühlen dürfte sich der Klever Coach an das vergangene Derby im Kreispokal zurückerinnern. Das verloren die Rot-Blauen im Elfmeterschießen und waren anschließend sehr frustriert. "Die Voraussetzungen heute sind aber ja andere. Damals spielten wir noch in einer Liga, heute trennt uns eine", sagt von Kuczkowski. Dies sei aber kein Grund, die Partie deshalb auf die leichte Schulter zu nehmen. "Ich muss warnen: Viktoria Goch hat sich in der Winterpause mit Atilla Ercan und Lukas Sankowski gut verstärkt und ist ein guter Bezirksligist", so "Kucze", den nicht zuletzt auch die beiden ersten Gocher Pflichtspiele in diesem Jahr beeindruckt haben. Immerhin gewann die Viktoria diese mit einer Tordifferenz von 10:0 - darunter war auch ein 3:0 gegen die Klever Reserve.

Diese Niederlage könnte die Landesliga-Elf des rot-blauen Vereins heute Abend wieder gutmachen. Personell sieht es jedenfalls für die Schwanenstädter etwas besser aus als noch zuletzt. So kehrt Levon Kurikciyan ins Team zurück und Tanju Acikgöz, der gestern Abend nach einer kurzen Verletzung das erste Mal wieder trainierte, stellt zumindest wieder eine Option dar. "Ich kann zumindest schon verraten, dass Levon von Beginn an spielen wird. Er hat uns zuletzt in der Offensive stark gefehlt", findet Thomas von Kuczkowski. Neben den Langzeitverletzten wird allerdings wegen einer Gelb-Sperre auch noch Stürmer Jan-Luca Geurtz fehlen. Hinter Sebastian van Brakel steht berufsbedingt noch ein Fragezeichen.

(RP)
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