Lokalsport Rat an die FC-Spieler: Einfach machen

Kleve · Zum ersten von zwei Aufstiegsspielen erwartet der 1. FC Kleve heute Abend den Cronenberger SC. Der Anstoß erfolgt in der Volksbank-Arena um 19.30 Uhr. Beide Mannschaften belegten in ihrer Landesligagruppe den zweiten Tabellenplatz.

 Kleves Abwehrchef Heinz-Josef Peters (links) hielt es am vergangenen Sonntag nicht in seinem angestammten Revier. Auch der Routinier half mit, damit das Runde schließlich den erlösenden Weg ins Eckige fand.

Kleves Abwehrchef Heinz-Josef Peters (links) hielt es am vergangenen Sonntag nicht in seinem angestammten Revier. Auch der Routinier half mit, damit das Runde schließlich den erlösenden Weg ins Eckige fand.

Foto: Gottfried Evers

Was sich am vergangenen Sonntag während der gesamten 90 Minuten des Spiels gegen den Duisburger SV unter den rund 800 Zuschauern in der Volksbank-Arena abspielte, hatte man in den vorherigen 33 Saisonspielen in dieser Form nicht auch nur annähernd erlebt. Und dabei waren, wie sich zum Ende der Saison zeigen sollte, auch der Ausgang anderer Spiele von überragender Bedeutung für den 1. FC Kleve, der es jetzt zum vierten Mal in Folge versucht, der Landesliga den Rücken zu kehren und eine Klasse höher auf Oberliga-Niveau neue Erfahrungen zu sammeln.

"Die Unterstützung durch die Zuschauer war phänomenal", sagte gestern vor dem Abschlusstraining auf das heutige erste von zwei Aufstiegsspielen gegen den Cronenberger SC auch noch einmal Thomas von Kuczkowski. Der Klever Coach hatte sich eigentlich vorgenommen, den zwangsläufig vorhandenen Druck, der im Umfeld der Mannschaft und innerhalb des Vereins mit Händen zu greifen ist, nicht zu sehr an sich heranzulassen. "Aber das ist gar nicht möglich", gestand von Kuczkowski, der nach eigener Aussage bereits vor drei Tagen nur äußerlich ruhig das bedeutungsschwere Spiel seiner Mannschaft gegen den DSV an der Seitenauslinie verfolgt habe. "Im Innern sah das anders aus."

Einen Eindruck davon, wie viel Druck sich bei ihm und seinen Mitstreitern vor und auf der Auswechselbank angestaut hatte, wurde in der zweiten Minute der Nachspielzeit deutlich, nachdem der zehn Minuten vorher eingewechselte Pierre Wetzels eine Hereingabe von Lukas Erhardt (Marke: Irgendwie hoch rein in den Strafraum) vom Eck des Fünfmeterraums in die Maschen gedrückt hatte. Der Torschrei unten auf dem Rasen, aber auch von den FC-Fans auf der Tribüne war so befreiend und kam in einer ohrenbetäubenden Lautstärke daher, dass sich selbst die Sonntagsspaziergänger entlang der Kermisdahl über so viel Lärm von den Höhen des Bresserbergs gewundert haben dürften. Nachvollziehbar, dass sich die Klever Spieler und Verantwortlichen eine Wiederholung dieser in den vergangenen Jahren nicht alltäglichen Atmosphäre im Stadion wünschen. "Ich wäre nicht überrascht, wenn heute Abend bis zu 1000 Zuschauer kämen und der Mannschaft den Rücken stärken", spekulierte FC-Trainer von Kuczkowski.

Auf die Frage, welchen Verlauf das Spiel nehmen könnte, wollte sich der Klever Coach nicht einlassen. Der Modus des Duells zwischen Kleve und Cronenberg ist dem Europapokal-Modus angelehnt und wird in Hin- und Rückspiel entschieden. Das entscheidende zweite Aufeinandertreffen ist für den Sonntag terminiert. Der Anstoß in Cronenberg, einer Gemeinde im Bergischen, oberhalb von Wuppertal gelegen, ist um 15 Uhr. Kleves Coach von Kuczkowski sagte über die Vorbereitung auf dieses Spiel, dass man - und damit meint er alle, die ihn dabei unterstützt haben - viel mehr im Amateurbereich nicht hätte machen können. "Die Videoaufnahmen, die dankenswerter Weise Willi Nass gedreht hat, habe ich mir intensiv angesehen und analysiert", so "Kucze", für den es in der unmittelbaren Vorbereitung auf das Spiel darauf ankomme, Wichtiges von Unwichtigem zu trennen.

Zu seinen herausragenden Erkenntnissen über den Gegner gehört dessen bärenstark besetztes Mittelfeld um Ercan Er, der zur kommenden Saison dem Regionalliga-Aufsteiger Wuppertaler SV die Zusage gegeben hat. Aber auch dessen Nebenleute besitzen ein Kaliber von überdurchschnittlichem Oberliga-Format. Zudem hat das Cronenberger Umschaltspiel beim FC-Coach Eindruck hinterlassen, wie auch die beiden "brutal offensivstarken Außenverteidiger".

"Da kommt ein richtig schweres Brett auf uns zu, eine Herkulesaufgabe", sagte Thomas von Kuczkowski, der deshalb von allen FC-Spielern einen 1000-prozentigen Einsatz fordert. Doch dann holt der Klever Trainer das ein bisschen unter den Scheffel geratene Licht wieder hervor, indem er auf die Stärken seines Kaders verweist, der wohl komplett sein wird. Von daher dürfte auch der gegen Duisburg verletzt ausgewechselte Mike Terfloth in der Anfangsformation stehen. Wahrscheinlich neben Kapitän Fabio Forster, der nur wegen der Verletzung Terfloths am vergangenen Sonntag durchspielen musste.

"Ich bin auf den Ausgang des Spiels gespannt", sagte von Kuczkowski, der ein Duell auf Augenhöhe erwartet, das mit hoher Wahrscheinlichkeit erst am Sonntag in Cronenberg entschieden werde. Der Ratschlag aus Klever Vereinskreisen an seine Spieler lautet im Übrigen: Einfach machen.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort