Fußball Schlüsselspiel beim Tabellenletzten
Kleve · Fußball-Landesliga: Mit einem Sieg beim Neuling VfB Uerdingen will Viktoria Goch vermeiden, mit in den Tabellenkeller gezogen zu werden. Die Begegnung wird morgen Nachmittag um 16 Uhr am Uerdinger Rundweg angepfiffen.
Nach den beiden Heimspielen gegen Topteams der Liga steht die Gocher Viktoria an diesem Wochenende vor einer von der Papierform her gänzlich anderen Aufgabe. Morgen gastieren die Weberstädter beim Tabellenletzten VfB Uerdingen. Der Aufsteiger aus dem süd-östlichen Krefelder Stadtteil steht nach den ersten zwölf Partien mit einer Ausbeute von nur fünf Punkten und acht Zählern Rückstand auf die zum Ligaverbleib berechtigenden Plätze bereits frühzeitig mit dem Rücken zur Wand.
Er wird darum bemüht sein, Goch mit in den verschärften Kampf um den Klassenerhalt zu ziehen. "Darauf müssen wir vorbereitet sein", sagt Andreas Voss. Der Gocher Coach erwartet im morgigen Duell nicht unbedingt die hohe Spielkunst, sondern sieht besonders die Grundtugenden im Fußball gefordert. Erst recht dann, wenn es aufgrund der Witterungsbedingungen auf den Ascheplatz gehen sollte. "Einen Schönheitspreis gibt es nicht zu gewinnen. Aber das ist den Jungs auch bewusst. Das Spiel könnte für uns ein Knackpunkt-Spiel werden", sagt Voss und vertraut dabei der mentalen Stärke seiner Akteure.
Um die sorgt sich der Gocher Trainer grundsätzlich nicht und wurde darin auch beim unglücklichen 2:3 gegen Nettetal wieder einmal bestärkt. Mit dem letzten Aufgebot schlug sich seine blutjunge Elf (Durchschnittsalter: 21,8 Jahre) gegen den Tabellendritten prächtig, machte einen 0:2-Rückstand wett und schnupperte an der unter den Begleitumständen großen Überraschung. Etwas vom Übermut getrieben musste die Voss-Elf in den Schlussminuten noch das aus ihrer Sicht ärgerliche 2:3 einstecken. "Da fehlten uns ein Stück weit Abgezocktheit und Cleverness. Vielleicht wollten wir da von der Euphorie getragen auch zu viel."
Für Sonntag wird Voss mehr Optionen und Routine als Rüstzeug mit an Bord haben. Zwar fehlt Mittelfeldmann Fabian Hermens nach seiner fünften Gelben Karte, dafür steht Ali-Cem Boyacilar nach seiner Verletzung wieder zur Verfügung. Auch bei Tim Janz hofft Voss mit Blick auf das Gastspiel in Uerdingen noch auf eine kurzfristige Genesung. Zudem können die beruflich gegen Nettetal verhinderten Sascha Tenbruck, Sebastian van Brakel, Marcel Sura und Radek Vykydal nach jetzigem Stand wohl alle wieder eingesetzt werden.
Personelle Engpässe sind auch maßgeblich für das bisher so maue Abschneiden des VfB Uerdingen mit verantwortlich. Der einzige Sieg gelang Ende August ausgerechnet mit einem 2:1 gegen Nettetal. Es folgte eine lange Durststrecke mit sieben Niederlagen in Serie. Die schmerzhafteste davon sicher im letzten Heimspiel mit 1:2 gegen die Reserve des SV Hönnepel/Niedermörmter. Mit einem überraschenden Auswärtspunkt beim 2:2 in Viersen am vergangenen Sonntag sendete die von Stefan Rex trainierte Elf aber wieder ein Lebenszeichen und unterstrich die Vorgabe des Trainers: "Aufgeben ist bei uns ein Fremdwort".
