Fußball Schockstarre bei der Gocher Viktoria

Kleve · Fußball-Landesliga: Die Notelf des SV Viktoria Goch bot dem favorisierten FSV Duisburg 90 Minuten lang die Stirn. Erst ein umstrittener Foulelfmeter besiegelte in der Nachspielzeit die vierte Niederlage in Folge für das Tabellenschlusslicht.

Über die komplette reguläre Spielzeit hinweg ging die Taktik der Gocher Viktoria im ersten Heimspiel nach der Winterpause gegen den Aufstiegskandidaten FSV Duisburg nahezu vollends auf. Gerade in der Offensivreihe personell arg dezimiert, konzentrierten sich die Gastgeber auf eine äußerst engagierte und effektive Abwehrarbeit.

Mehr und mehr verzweifelten die spielstarken Gäste am Gocher Bollwerk und schienen selbst den Glauben an einen Auswärtssieg beim Tabellenletzten im Laufe des zweiten Durchgangs irgendwann verloren zu haben. Doch mit dem Beginn der Nachspielzeit machte eine Szene den so wichtigen Hoffnungsschimmer für die Gastgeber im Abstiegskampf zunichte, als Schiedsrichter Daniel Wendland nach einem leichten Kontakt von Frederik Benning im Laufduell mit seinem Gegenspieler auf Strafstoß für die Gäste entschied. Issa Issa nahm das zweifelhafte Angebot dankbar an und traf mitten ins Gocher Kämpferherz zum entscheidenden 0:1.

"Das ist natürlich wieder ein richtiger Schlag in die Magengrube für uns. Die Jungs haben alles gegeben und Charakter gezeigt. Das war niemals ein Elfmeter und ist umso bitterer für uns", musste Trainer Wim Wouterse die erste Enttäuschung erst noch verarbeiten, ähnlich wie Rene Valenta bei seinem Co-Trainer-Debüt. Für einen Punkt hätten die Weberstädter vor dem Spiel angesichts der Personal- und Tabellensituation wohl unterschrieben und eben dieser war so greifbar nah.

Das schwer bespielbare Geläuf auf dem Nebenplatz des Stadions kam den Gochern hierbei sicherlich entgegen, waren doch weniger filigrane Fußballkünste gefragt als kämpferische Tugenden. "Hoch und weit" war somit zwangsläufig die Devise und der Gegner seiner spielerischen Vorteile nahezu beraubt. Lediglich über die rechte Gocher Abwehrseite brachen die Gäste zunächst einige Male gefährlich durch. So musste Raven Olschewski gegen den schnellen Tanju Acikgöz gleich dreimal in höchster Not volles Risiko gehen und Schlimmeres verhindern (3., 30., 41.). Sascha Tenbruck prüfte Gegenüber Dennis Grüger nach einer guten halben Stunde aus der Distanz.

Nach der Pause zogen sich die Gastgeber zunehmend weit zurück. Der FSV belagerte die Gocher Hälfte, fand aber kein Schlupfloch. Nur einmal wurde es brandgefährlich, als Tim Wiederhold das Gocher Lattenkreuz traf (73.). Auch wenn die Gocher kaum etwas für die Offensive taten, überraschte Hulusi Bulut die Gäste, doch war der Winkel etwas zu spitz (72.). Alle hatten sich bereits auf ein 0:0 eingestellt, als es letztlich dank des Elfmeterpfiffs doch noch anders und für die Gocher so unglücklich kommen sollte.

(RP)
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