Leichtathletik Schüttrigkeit krönt Spontan-Lauf mit Titel

Kleve · Der Läufer dominierte den Halbmarathon beim 33. Eurorun in 1:13:40 Stunde. Damit holte er sich auch die westdeutsche Meisterschaft.

 CDU-Landtagsabgeordneter Günther Bergmann (links) gab den Startschuss zum fünf-Kilometer-Lauf.

CDU-Landtagsabgeordneter Günther Bergmann (links) gab den Startschuss zum fünf-Kilometer-Lauf.

Foto: Evers Gottfried

Nur 444 Meter lang war die Strecke der kleinen Talente. Doch bei der Stimmung waren die Bambinis beim gestrigen 33. Eurorun in Kranenburg-Nütterden ganz weit vorne. Applaudierende Großeltern und Mamas sowie Papas standen an der ganzen Strecke verteilt, um ihre Sprösslinge anzufeuern. Mit einem strahlenden Lächeln im Gesicht überlief Joost Schaufenberg (Jahrgang 2010) von der Materborner Marienschule als erster die Ziellinie.

Zu diesem Zeitpunkt war auch Tim Schüttrigkeit, Sieger der Männer im Halbmarathon, schon längst im Ziel. Der Athlet vom LAV Bayer Uerdingen/Dormagen finishte nach nur 1:13:40 Stunde und ließ seinen schärfsten Konkurrenten Christoph Verhalen (TuS Xanten) damit um fast drei Minuten hinter sich. Die Vorjahressiegerzeit von Theo Aymanns, der in diesem Jahr "nur" Neunter wurde, unterbot er sogar um fast zehn Minuten.

 Beim 33. Eurorun in Nütterden war der Halbmarathon der Auftakt der traditionsreichen Veranstaltung, die sich über insgesamt 499 Starter freute.

Beim 33. Eurorun in Nütterden war der Halbmarathon der Auftakt der traditionsreichen Veranstaltung, die sich über insgesamt 499 Starter freute.

Foto: Gottfried Evers

Dabei hatte sich Schüttrigkeit erst ganz kurzfristig entschieden, zu starten. "Ich habe mir das am Samstag überlegt. Eigentlich war für Sonntag eine Trainingseinheit geplant, aber die hab ich dann spontan nach Nütterden verlegt. Nur die Strecke war dadurch etwas länger und mein Tempo etwas höher", sagte Schüttrigkeit mit einem schmunzeln. Der lange Zeit verletzte Athlet hatte erst am vergangenen Wochenende den Klever Citylauf über die zehn-Kilometer-Distanz gewonnen. Beim Eurorun hat er nun erneut gezeigt, dass in Zukunft wieder mit ihm zu rechnen ist. "Im Moment ist das alles aber noch Vorbereitung auf die neue Saison im nächsten Jahr. In 2015 steht für mich kein großes Highlight mehr auf dem Plan", so Schüttrigkeit, der seine Jugend in der Läuferabteilung der Viktoria Goch verbrachte und sich nun westdeutscher Meister im Halbmarathon nennen darf.

Veranstalter Leichtathletik Nütterden hatte in der 33. Auflage des Euroruns in diesem Jahr nämlich die Ehre, die westdeutschen Meisterschaften im Halbmarathon durchführen zu dürfen. "Für den Eurorun ist das eine Wertschätzung und einfach großartig", fand Laurenz Thissen, der wiedermal als Moderator das Geschehen kommentierte. Aus Klever Sicht war die längere Distanz auch bei den Frauen erfolgreich. Carolin Joeken vom VfL Merkur Kleve freute sich schließlich über den zweiten Rang bei den Frauen im Halbmarathon. "Ich bin sehr zufrieden. Ich hatte mir eine Zeit von 1:30 Stunde vorgenommen und hab diese mit 1:29,02 Stunde sogar noch unterbieten können", verriet Joeken, die ganze fünf Minuten Vorsprung auf Platz drei hatte. Auf einer - wie die Athleten einstimmig berichteten - sehr anspruchsvollen Strecke, musste sie lediglich Felicitas Vielhaber von Tusem Essen den Vortritt lassen. Vielhaber, die erst vor acht Monaten ihren dritten Sohn zur Welt brachte, kam nach 1:27:23 Stunde ins Ziel. "Ich bin noch nicht ganz da, wo ich hin möchte, aber der Lauf lief gut für mich", resümierte Vielhaber.

Ganz vorne mischte Bernhard Thülig (VfL Bergheide Sterkrade) zwar nicht mit, dafür ließ er als ältester Teilnehmer sogar jüngere Kontrahenten hinter sich. "Laufen hält mich eben fit", begründete Thülig. Der Läufer von Jahrgang 1936 brauchte für die 21,1 Kiliometer 1:56:45 Stunde.

Ein Foto-Finish legten dagegen im zwei-Kilometer-Schülerlauf Joshua Klösters und Nils Gürth hin. Nur eine Sekunde trennte die beiden Schüler der Karl-Kisters-Realschule in Kellen, wobei Klösters mit 7:01 Minuten die Nase vorne hatte. Eigentlich wollte der Läufer von Merkur Kleve das Rennen ganz entspannt angehen. "Aber ich habe gemerkt, dass Nils nur ganz knapp hinter mir ist, da bin ich noch mal volles Tempo gegangen", so ein erleichterter Klösters im Ziel.

(pets)
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