Fußball SGE rettet sich mit tiefblauem Auge

Kleve · Kreispokal: SG Mehr/Niel/Wyler/Zyfflich - SGE Bedburg-Hau 0:1 (0:1) / Siegfried Materborn - Viktoria Goch 1:5 (0:1)

 Pokalspiel und dörfliche Idylle im Kranenburger Ortsteil Mehr. Eine nette Geschichte am Rande: Torwart Hendrik van de Sand (links) stand zunächst im Trikot der Gladbacher Borussia zwischen den Pfosten. Das musste er später auf Anweisung des Schiedsrichters austauschen. Nicht ganz so einfach, da zunächst der Schlüssel der Kabine gefunden werden musste.

Pokalspiel und dörfliche Idylle im Kranenburger Ortsteil Mehr. Eine nette Geschichte am Rande: Torwart Hendrik van de Sand (links) stand zunächst im Trikot der Gladbacher Borussia zwischen den Pfosten. Das musste er später auf Anweisung des Schiedsrichters austauschen. Nicht ganz so einfach, da zunächst der Schlüssel der Kabine gefunden werden musste.

Foto: Markus van Offern

Der Pokalwettbewerb auf Kreisebene wurde aus Sicht der hiesigen Mannschaften auf den Sportanlagen in Mehr und Materborn eröffnet.

SG DJK Mehr/Niel/Wyler/Zyfflich - SGE Bedburg-Hau 0:1 (0:1). Bei bestem Fußballwetter bot sich den zahlreich erschienenen Zuschauern ein tolles Fußballspiel, in dem sich der Bezirksligist aus Bedburg-Hau schwer tat. Zu Beginn des ersten Durchgangs gegen den C-Ligisten kontrollierte die aus drei Seniorenmannschaften zusammengewürfelte Gäste das Spiel nach Belieben. Die Platzherren standen jedoch gut, verteidigten aufopferungsvoll, und ließen kaum Torchancen zu. Obwohl sich die Partie fast ausschließlich in der Hälfte der Gastgeber abspielte, konnte sich die SGE dem gegnerischen Tor nur durch lange Bälle und Ecken annähern, die DJK-Keeper Hendrik van de Sand größtenteils abfing. Im weiteren Verlauf der ersten Halbzeit wurde Bedburg-Hau dann durch mehrere Distanzsschüsse zunehmend gefährlicher, bis sie schließlich mit dem Halbzeitpfiff in Führung gingen. Van de Sand konnte den Ball nach einem SGE-Freistoß nur vor die Füße von Jannik Kemper klären, der daraufhin ins leere Tor traf.

Nach dem Wiederanpfiff verlief die Erstrundenpartie anfangs ähnlich wie im ersten Durchgang. Bedburg-Hau hatte weiterhin deutlich mehr Ballbesitz, mit zunehmender Spielzeit wurde Mehr/Niel jedoch mutiger. Einmal musste der Bedburger Maximilian Dußling auf der Torlinie klären, ein anderes Mal konnte Lukas Willemsen, Spielertrainer der DJK, dem herausgeeilten SGE-Torhüter Pascal Bongartz an der Strafraumkante den Ball abluchsen, verfehlte das Tor jedoch um wenige Meter.

 Die in Schwarz und Gelb gekleideten Materborner befanden sich über weite Strecken des Spiels in der Rolle des Beobachters.

Die in Schwarz und Gelb gekleideten Materborner befanden sich über weite Strecken des Spiels in der Rolle des Beobachters.

Foto: Markus van Offern

Gut fünf Minuten vor Schluss stellte Schiedsrichter Tim Gorissen Marcel Schuchert vom Platz. Der Abwehrspieler der Gastgeber hatte seinen Torwart als "Vogel" bezeichnet, was der Schiedsrichter als Beleidigung deutete. Nach dem Regelwerk vielleicht richtig, aus Sicht der Heimmannschaft in diesem Fall zumindest fragwürdig. Doch wer jetzt dachte, das Spiel wäre nach dieser Entscheidung endgültig entschieden, sah sich getäuscht. In den Schlussminuten boten sich den Gelb-Schwarz trotz Unterzahl noch mehrere Großchancen. Den Schlusspunkt setzte Marcel Daams in der Nachspielzeit mit einem Kopfball an den Pfosten.

Björn Mende, Trainer der SGE, räumte ein: "Wir sind mit mehr als einem blauen Auge davon gekommen. Dennoch bin ich zufrieden, dass wir in Anbetracht der personellen Konstellation diese Pflichtaufgabe lösen konnten und habe großen Respekt vor der Leistung unseres Gegners." Trainerkollege Willemsen zog ein positives Fazit: "Wir haben uns gut verkauft und standen defensiv stabil. Schade, dass wir unsere hochkarätigen Torchancen nicht nutzen konnten. Bis zum Saisonstart im Derby gegen Nütterden II müssen wir daran noch arbeiten."

SV Siegfried Materborn - SV Viktoria Goch 1:5 (0:1). Die Gocher Viktoria hat gestern Nachmittag ihre Pflichtaufgabe erledigt und zieht nach einem 5:1 beim B-Kreisligisten Siegfried Materborn in die zweite Runde des Kreispokals ein. Dabei wurden die Mannen von Viktoria-Coach Jan Kilkens gegen diszipliniert auftretende Gastgeber aber erst nach der Pause so richtig ihrer Favoritenrolle gerecht. "In der ersten Spielhälfte war das alles noch recht zäh. Uns fehlte einfach das Balltempo. In Durchgang zwei haben wir den Ball dann besser laufen lassen und das Spiel über außen forciert - und das hat dann auch zwangsläufig zu Chancen und Toren geführt", bilanzierte der Viktoria-Coach nach dem Abpfiff.

In die Kabine hatte seine Elf nach 45 Minuten nur eine schmale 1:0-Führung durch einen Treffer des im Sturm eingesetzten Christian Offermanns gebracht (38.). Dementsprechend stolz war man auf Materborner Seite: "Gerade in der ersten Hälfte haben die Jungs ganz hervorragend umgesetzt was wir uns taktisch vorgenommen haben. Wir wollten uns nicht zu sehr in die Defensive drängen lassen und wurden sogar mit dem Ausgleich belohnt. Leider mussten wir bis zur Pause schon unser Wechselkontingent ausschöpfen. Am Ende haben uns dann etwas die Kräfte gefehlt", zeigte sich Siegfried-Co-Trainer Stephan Siebers sehr zufrieden mit seiner Truppe. Wenn auch aus abseitsverdächtiger Position gelang den Materbornern durch den A-Jugendlichen Sebastian Zari sogar mit einem Schnellangriff der Ausgleichstreffer (53.), ehe die in Durchgang Zwei zielstrebigeren Gocher dann ernst machten. Nachdem zunächst noch die Chancenverwertung zu wünschen übrig ließ, stellten Atila Ercan mit dem 2:1 (62.) und Tim Janz per Strafstoß zum 3:1 (75.) die Weichen auf Sieg. Marcel Reintjes und Atila Ercan legten sich jeweils gegenseitig die weiteren Treffer der Weberstädter zum 5:1-Endstand auf (83.+89.).

(RP)
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