Fußball Spannung führt Regie im Viertelfinale

Kleve · Voba-Supercup: SV Walbeck, GSV Geldern, Sportfreunde Broekhuysen und DJK Twisteden erreichen das Halbfinale.

 Einige Verantwortliche erlebten im Viertelfinale des Voba-Supercups keine einfache Zeit am Spielfeldrand. Dazu gehörten die Trainer der DJK Twisteden, Rainer Winkels und Andreas Holla (von links), die im Spiel gegen den TSV Wa./Wa. bis ins Elfmeterschießen zittern mussten.

Einige Verantwortliche erlebten im Viertelfinale des Voba-Supercups keine einfache Zeit am Spielfeldrand. Dazu gehörten die Trainer der DJK Twisteden, Rainer Winkels und Andreas Holla (von links), die im Spiel gegen den TSV Wa./Wa. bis ins Elfmeterschießen zittern mussten.

Foto: Markus van Offern

Die Mannschaften aus dem Norden des Fußballkreises Kleve-Geldern kamen auch diesmal wieder im Pokalwettbewerb der Volksbank an der Niers über die Gruppenphase nicht hinaus. Concordia Goch, Uedemer SV und SG Kessel/Hommersum-Hassum konnten sich nicht für das gestern stattfindende Viertelfinale qualifizieren. Um den Einzug in die Vorschlussrunde kämpften DJK Twisteden und TSV Wachtendonk/Wankum, TSV Weeze und SV Walbeck, Sportfreunde Broekhuysen und SV Herongen sowie Grün-Weiß Vernum und GSV Geldern.

SV Grün-Weiß Vernum - GSV Geldern 4:5 nach Elfmeterschießen (0:0). Marcel Siepmann ist zwar gerade erst da, doch sein Wort hat bei den Spielern des Fußball-Bezirksligisten GSV Geldern bereits Gewicht. Nach der Nullnummer beim A-Ligisten Grün-Weiß Vernum scharte der Torhüter, in der abgelaufenen Saison noch in Diensten des Oberliga-Aufsteigers SV Straelen stand, seine Mitspieler um sich. "Es gibt solche Tage, an denen es nicht richtig läuft. Egal. Jetzt nehmt alle ein bisschen das Ego raus und haut die Dinger rein", lautete sein Appell vor dem fälligen Elfmeterschießen - so spricht ein Führungsspieler. Und Erdi Ezer, Marc Brouwers, Cristian Voicu, Simon Porvitz und Aykut Songur hatten offenbar ganz genau zugehört. Denn die Schützen des GSV verwandelten jeweils schnörkellos und eiskalt. Da auf der anderen Seite Johannes Terhorst den Ball ins Auffangnetz beförderte, steht der Favorit im Halbfinale um den Voba-Cup und trifft dort am Mittwochabend auf den Lokalrivalen SV Walbeck.

Sportfreunde Broekhuysen - SV Herongen 2:0 (2:0). Bezirksliga-Aufsteiger Broekhuysen kannte kein Pardon mit dem SV Herongen, der sich völlig überraschend als einziger B-Ligist für die Runde der letzten Acht um den Voba-Cup qualifiziert hatte. Der Gastgeber erledigte seine Hausaufgaben im Schnelldurchgang. In der 17. Minute schlenzte Vladimir Schurawlow den Ball ins rechte untere Eck. Elf Minuten später erhöhte Igor Puschenkow nach einer Schurawlow-Ecke auf 2:0 - damit stand "Dynamo" Broekhuysen bereits im Halbfinale.

Denn der Außenseiter aus Herongen um seinen Spielertrainer Sebastian Tissen mühte sich zwar redlich. Doch es reichte nicht, um den Favoriten ernsthaft in Schwierigkeiten bringen zu können. Und so erlebten die Zuschauer im zweiten Durchgang eine Partie, die einer besseren Trainingseinheit der beiden Kontrahenten glich. Der Bezirksligist tat nicht mehr als nötig, um den komfortablen Vorsprung zu verwalten. Erst in der 85. Minute hatte Herongen eine Chance auf den Anschlusstreffer - doch auch diese Gelegenheit verpuffte.

DJK Twisteden - TSV Wachtendonk/Wankum 4:3 nach Elfmeterschießen (0:0). Wie es sich für ein "K.o.-Spiel" gehört, haben die beiden Fußball-Bezirksligisten DJK Twisteden und TSV Wa./Wa. im Viertelfinale des Voba-Cups dafür gesorgt, dass die Zuschauer bis zur allerletzten Minute verwöhnt wurden. Denn erst das Elfmeterschießen entschied nach dem 0:0 in der regulären Spielzeit über den Einzug ins Halbfinale. DJK-Trainer Andreas Holla und Wachtendonks Coach Thomas von Kuczkowski hatten eine insgesamt ausgeglichene Partie gesehen, die in der regulären Spielzeit ohne Tore blieb. "Aber ich würde sagen, dass wir die besseren Torchancen hatten, auch von der Anzahl her", sagte Holla. Auch von Kuczkowski gab zu, dass die DJK durchaus Tore hätte machen können. "Wir aber auch. Holger Jansen und Marco Härtner hatten jeweils gute Chancen", sagte der TSV-Trainer. Dass Twisteden das Elfmeterschießen nun gewonnen hat, habe "letztlich aber auch mit Glück zu tun", meinte von Kuczkowski, der aber zugab: "Der Sieg für Twisteden geht unter dem Strich schon in Ordnung."

TSV Weeze - SV Walbeck 1:2 (0:1). Einen fußballerischen Leckerbissen bekamen die Zuschauer im Weezer August-Janssen-Sportzentrum gestern nicht zu sehen. "Das war ein schlechtes Spiel von uns. Wir waren dominant, haben unsere Konter aber oft schlecht ausgespielt. Zufrieden bin ich mit dem Spiel nicht", sagte Walbecks Trainer John Hesen. Auch Weezes Coach Marcel Zalewski hatte mehr von seinen Akteuren erwartet. Auch er geizte nicht mit klaren Worten: "Das war ein ganz schlechtes Spiel von uns. Bis auf einige wenige Spieler haben mich die anderen nicht überzeugt", sagte er. "Mir hat der Wille gefehlt. Wenn man schon keine spielerischen Mittel findet, muss man wenigstens über den Kampf kommen. Das war auch nicht der Fall. Der Sieg für Walbeck ist verdient."

Gleich mit dem ersten gefährlichen Angriff gingen die Gäste in Führung. Torschütze: Neuzugang Marcel Giesen per nicht unhaltbarem Freistoß. Die Antwort auf den Rückstand blieb seitens des TSV Weeze vorerst noch aus. Erst in der 40. Minute verbuchte der TSV durch Radowslaw Grosiak die erste Großchance, "die man auch machen muss", wie Zalewski sagte.

Nach der Pause steigerten sich die Weezer dann aber, auch was die Chancen-Anzahl anging. Das Anschlusstor ließ jedoch weiter auf sich warten. Aber auch Walbeck vermochte zunächst keinen weiteren Treffer nachzulegen. Erst als Giesen mit einem genauen Pass bedient wurde, änderte sich das. Giesen umspielte einen Weezer Akteur und markierte das 2:0. Weeze mühte sich, verbuchte weiterhin einige "Dinger", so durch Sores Saka in der 70. Minute, doch Tore blieben weiterhin aus. Erst als die Partie quasi entscheiden war, und der Schiri zum Abpfiff ansetzte, netzte Weezes Florian Thomas zum 1:2-Anschluss ein. "Aus so einem Spiel können wir nur lernen", resümierte Zalewski. Hesens Urteil: "Wir haben noch Luft nach oben."

(RP)
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