Fußball Spielabbruch: Schiedsrichter Klösters geht zu Boden

Kleve · Bereits im Vorfeld der Pokalbegegnung beim SV Rindern hatte Siegfried-Trainer Jörg Janßen einen gewaltigen Brass auf seine Mannschaft.

Die 0:8-Niederlage bei der Gocher Reserve am vergangenen Sonntag und auch schon die Leistungen seiner Mannschaft in den Spielen davor hatten dem engagierten Coach die Stimmung verhagelt. "Ich investiere so viel. Schaue mir viele Gegner an", erklärte Janßen, der trotzdem mit der Erkenntnis leben musste, dass seine Spieler auf dem Platz oft planlos wirkten. So, als würden sie nach dem Bezirksligaabstieg auf direktem Weg in die Niederungen der Kreisliga B durchgereicht werden. Doch dann kam das Pokalspiel der Materborner gegen den SV Rindern und setzte dem Ganzen die Krone auf. 0:7 stand die Partie auf Sicht der Gäste nach nur 75 Minuten, als der Unparteiische Dennis Klösters das Spielgerät nahm, ein letztes Mal zur Pfeife griff und die Partie für beendet erklärte.

Vorausgegangen war eine ruhige und wohltuend faire Begegnung, die von den Gastgebern eindeutig dominiert worden war. Nach einer ausgebliebenen Entscheidung lief Materborns Mike Kozak auf den Schiedsrichter zu und baute sich dicht vor ihm auf. Plötzlich ging der Mann in Schwarz zu Boden und beendete gleich darauf das Spiel. Weder von Rinderner noch von Materborner Seite hatte jemand eine Tätlichkeit oder Ähnliches gesehen. Als Folge der erschreckend schwachen Leistung seiner Jungs stellte Siegfried-Trainer Jörg Janßen noch in der Kabine seinen Posten mit sofortiger Wirkung zur Verfügung. "Das war ein Offenbarungseid der Mannschaft. Einige Spieler haben nicht wenig, die haben gar nichts getan", berichtete ein fassungsloser Fußballobmann Jochen Jaspers, der wie die übrigen Vorstandsmitglieder von der Maßnahme Janßens "wie vor den Kopf gestoßen war". Am Sonntag werden die Siegfriedler in Walbeck von Co-Trainer Stefan Siebers und Interimstrainer Marco Fonk betreut.

Wie mit dem Spielabbruch umgegangen wird, wird der Verband nach Eingang des Spielberichts entscheiden. Dann erst dürfte auch die vermeintliche Tätlichkeit des Materborner Spielers gegen den Schiedsrichter bewertet werden. Egal was dabei herauskommt, Materborn hätte sich weiteren Ärger bei der sportlichen Maläse gerne erspart.

(RP)
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