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Kleve · Der Niederrhein-Renntag am Heisterfeldshof zieht zahlreiche Besucher an, die sportliche und finanzielle Höhenflüge erleben wollen.

 Mit bis zu 45 Kilometer pro Stunde ritten die Trabrennfahrer an den Zuschauern am Heisterfeldshof vorbei. Athletische Pferde und sympathische Reiter begeisterten das Publikum.

Mit bis zu 45 Kilometer pro Stunde ritten die Trabrennfahrer an den Zuschauern am Heisterfeldshof vorbei. Athletische Pferde und sympathische Reiter begeisterten das Publikum.

Foto: Markus van Offern

Die zwölfte Auflage des Niederrhein-Trabrennens auf dem Heisterfeldshof sorgte für sportliche Höchstleistungen bei durchgehendem Sonnenschein. "In den letzten Tagen hat es ungeheuerlich geregnet. Es hat viel Zeit gekostet, die Bahn in einen guten Zustand zu bringen. Dass das Wetter jetzt so großartig ist, freut mich sehr", sagt Uwe Zevens, Veranstalter des Sportgroßereignisses, die von Hartwig Thöne moderiert wurde, der als Fernsehreporter bei Sport1 aktiv ist. Neben Thöne konnte Zevens auch Bundesumweltministerin Barbara Hendricks als Schirmherrin für den Renntag gewinnen.

Mehrere tausend Besucher fanden den Weg an den Hof der Familie Zevens, auf dem sich 93 Fahrer in insgesamt elf Rennen duellierten, die auch in diesem Jahr mit bis zu 10.000 Euro Preisgeld hoch dotiert waren. Das höchste Preisgeld konnte Abano H und dessen Reiter Dennis Spangenberg aus Zossen, vor Vramdao von Roland Hülskath , über die 3100-Meter-Distanz gewinnen. Für Spangenberg war der Sieg in Bedburg-Hau ein ganz besonderer: "Es bedeutet mir sehr viel, hier in dieser tollen Atmosphäre zu gewinnen." Seinen Erfolg hat er natürlich vor allem aber seinem Pferd zu verdanken: "Ich habe ein besonderes Pferd. Es macht einfach Spaß, mit Abano zu arbeiten. Er ist wie ein Auto - mal kann man einen Gang herunterschalten; direkt danach aber auch wieder einen Gang zulegen. Ich glaube mit ihm habe ich etwa die Hälfte aller Rennen gewonnen", sagt Spangenberg. Den Besuchern wurden aber nicht nur aussichtsreiche Wetten und hochklassiger Reitsport geboten, sondern auch ein umfangreiches Rahmenprogramm. So wurde gerade für die jüngsten Besucher ein buntes Programm aufgesetzt: Kinder durften ihr Gesicht schminken lassen, die Hüpfburg erklimmen oder auf Ponys reiten.

"Wir haben die Veranstaltung mit einer ganzen Reihe von Freiwilligen auf die Beine gestellt. Ohne sie würde es nicht laufen", sagt Zevens. Für ihn war es nicht nur ob des reibungslosen Ablaufs, sondern auch in Anbetracht des eigenen sportlichen Erfolgs, ein gelungener Tag. So konnte das von ihm trainierte Pferd Hestia R.A. das Rennen über 1600 Meter gewinnen. Auch in anderen Distanzen erreichten Zevens Schützlinge mehrfach das Siegerpodest. Für das Publikum war insbesondere das Maskottchen-Rennen, bei dem die Vertreter von Firmen und des FC Schalke 04 einen Parcours bewältigen mussten, ein Highlight. Der favorisierte Schalker Glücksbringer Erwin konnte seiner Favoritenrolle dabei nicht gerecht werden und griff in das Duell um den Sieg nicht ein. Als Erstplatzierter konnte das Maskottchen des Kalkarer Kernwasser Wunderland die Ziellinie überqueren.

Viele der Teilnehmer sind bereits seit einigen Jahren Gäste beim Traditionsrennen. Zu diesen zählt auch Rob de Vlieger aus Zwaanshoek in der Nähe von Amsterdam, der in den letzten Jahren nicht nur immer Teilnehmer war, sondern meist auch mindestens ein Rennen gewann. Die Fortführung dieser Erfolgsserie gelang ihm auch in diesem Jahr. Mit seinem Pferd General Lee gewann er die Distanz über 2100 Meter. Für ihn war der Wettkampf am Niederrhein für ein Pflichttermin, für den er sogar ein Rennen in seiner Heimat in Alkmaar ausfallen lies: "Der Wettkampf ist perfekt organisiert, gut dotiert und dann haben wir heute auch noch tolles Wetter", sagt De Vlieger.

 Für die Besucher standen neben des Sports auch die Wetten im Fokus. Des Gewinns sicher konnte sich niemand sein: Immer wieder strauchelten die Favoriten.

Für die Besucher standen neben des Sports auch die Wetten im Fokus. Des Gewinns sicher konnte sich niemand sein: Immer wieder strauchelten die Favoriten.

Foto: van Offern Markus

Die reibungslose Organisation sorgte in Kombination mit dem leidenschaftlichen Publikum dafür, dass sich die Reiter wohl fühlten: "Der Ablauf ist toll, die Grundlagen für großen Sport sind perfekt. Das besondere an diesem Turnier ist für mich auch die Tatsache, dass hier Vollprofis auf Amateure treffen. Für die einen ist Trabsport ein Hobby, für die anderen der Beruf", sagt Karl Josef Wulf, Amateur-Fahrer aus Bochum, der pro Jahr 15 Rennen bestreitet und an diesem Tag nur den neunten Platz belegen konnte. "Das Besondere an unserem Sport ist aber die Zusammenarbeit mit dem Pferd. Wenn man das Pferd gut behandelt, bekommt man ganz viel zurück und es wird zu Höchstleistungen angespornt", sagt Wulf.

Das Trabrennen am Heisterfeldshof fand in diesem Jahr zum zwölften Mal statt. Zevens ist sich allerdings sicher, dass es nicht das letzte Mal gewesen ist: "Wir sehen, dass die Besucherzahl seit Jahren konstant steigt. Das war für uns ein klasse Tag - und zwar in jeder Hinsicht", sagt Zevens. Trabrennsport am linken Niederrhein - eine außergewöhnliche Tradition für Trabrennreiter, Glücksspielfreunde und leidenschaftliche Sportfanatiker.

(RP)
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