Lokalsport Star-Trainer bei Gaesdoncker Tennis-AG

Kleve · 66 Jugendliche spielen in der Tennis-AG der Gaesdonck. Seit vielen Jahren reisen diese bereits in die Vereinigten Staaten zum Top-Trainer Robert Wojcik; nun ist der Pole nach Goch gekommen.

 Trainer Robert Wojcik demonstriert den Gaesdonck-Schülern den Bewegungsablauf des Schlages. Sie folgen ihm aufmerksam

Trainer Robert Wojcik demonstriert den Gaesdonck-Schülern den Bewegungsablauf des Schlages. Sie folgen ihm aufmerksam

Foto: G. Evers

"Bleib in der Volley-Position. Eins, zwei, drei; los. Drehe den Schläger um 45 Grad, und weiter geht es", fordert Robert Wojcik die Tennis-Talente der Gaesdonck in englischer Sprache auf, die die Anweisungen ohne Ball simulieren sollen. An diesem Montagnachmittag trainiert er sieben Mädchen im Alter zwischen 13 und 14 Jahre. Für zwei Wochen ist der Pole Gastcoach der Tennis-AG des bischöflichen Gymnasiums. Wojcik blickt auf eine lange Karriere als Spieler und Trainer zurück: Als Tennisprofi war er Mitglied der polnischen Juniorennationalmannschaft und spielte später in der deutschen Bundesliga. Als Trainer baute er im amerikanischen Arizona seine eigene Tennisakademie auf und betreute zahlreiche Talente auf ihrem Weg zum internationalen Tennis-Parkett. Darunter befindet sich beispielsweise der beste amerikanische Spieler unter 18 Jahren und Luxemburgs bester Juniorenspieler.

Bereits seit acht Jahren kooperiert der erfahrene Trainer mit dem Tennis-Projekt, das von Sportlehrer Pawel Zalewski betreut wird. In dieser Zeit sind zahlreiche Kinder in seine Akademie über den großen Teich geflogen. Alles begann mit Zalewskis Tochter Olivia, die die Akademie "Delray Competitve Tennis" in Delray Beach in Florida als Pionierin besuchte. "Sofort war ihre Begeisterung geweckt. Und so besuchten immer mehr Kinder in den Ferien das Camp. Robert arbeitet mit ihnen dort vor allem an den Feinheiten", sagt Zalewski, der der Trainingseinheit im Sport-Treff-Goch aufmerksam folgt.

Die Jugendlichen der Gaesdonck spielen an fünf verschiedenen Trainingstagen in der Woche in Hobby-, Fortgeschrittenen- und Leistungsgruppen und bei vier Trainern: Cedric Stahnke, Lukas Kepser, Jonas Heime und Olivia Zalewska fordern und fördern die Tennis-Hoffnungen. Dabei kooperiert Zalewski mit dem LTK Moyland. Gemeinsam mit den Grün-Weißen stellt die AG Medenmannschaften, im letzten Jahren ging auch eine eigene Schulmannschaft an den Start. Einige Mädchen machten gar Teil der Damenmannschaft des Landes-Tennis-Klubs aus. "Wir verfolgen hier eine ganz klare Linie. Alle Trainer verfolgen die gleichen Ziele und wir erwarten von den Kindern vor allem eines: Disziplin", sagt Zalewski. Auch Wojcik bildet Tennisschüler nach seiner ganz eigenen Philosophie aus: "Mir ist es besonders wichtig, ein sicheres Fundament zu schaffen. Es kann manchmal länger dauern, zahlt sich aber aus. Denn wenn die Kinder ein sicheres Grundrepertoire an Möglichkeiten haben, lernen sie später schneller. Beispielsweise müssen sie sicher in der Beinarbeit sein", sagt Wojcik. Dazu lässt er seine Schützlinge beispielsweise gezielt mit Basketbällen trainieren: "Das Üben mit Basketbällen trägt dazu bei, dass sich die Spieler gedanklich flexibel auf die unterschiedlichen Momente im Spiel einstellen können", erklärt er.

In den Osterferien des vergangenen Jahres verschlug es erneut eine Delegation des Gymnasiums in die USA. Dort trainieren die Jugendlichen zwei Wochen lang an ihrer Technik, Taktik, Ausdauer und Koordination. "Es war wirklich aufregend dort. Wir haben nicht nur eine völlig neue Kultur miterlebt, sondern auch viele neue Dinge gelernt. Wir kamen noch motivierter zurück", erklärt die 13-jährige Amelie Kamps. Für die Zukunft hat Zalewski noch viel vor. Der Diplom-Sportlehrer plant weitere Tennis-Reisen in die USA und will eine Zusammenarbeit mit einem polnischen Verein aufbauen. Schon jetzt musste er eine Warteliste für sein Projekt anlegen. "Der Besuch von Robert Wojcik ist ein weiterer wichtiger Impuls. Allein durch ihn haben sich wieder sieben neue Schüler angemeldet", sagt Zalewski. Auch darunter dürften wieder einige begabte Sportler sein. "Die Arbeit hier in Goch macht mir große Freude. Ich arbeite hier mit einer richtig guten Gruppe zusammen. Es sind einige tolle Talente dabei", analysiert Wojcik.

(RP)
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