Leichtathletik Steintorlauf ohne Steintor

Leichtathletik · Nach 20 erfolgreichen Läufen findet der Steintorlauf 2013 nicht mehr im Herzen der Stadt Goch statt. Neuer Austragungsort ist das Stadion und die angrenzenden Wohngebiete. Die Verlegung vereinfacht die Organisation.

 Immer ein Renner – der Bambini-Lauf: Der Nachwuchs rannte in diesem Jahr vorerst zum letzten Mal durch die Innenstadt.

Immer ein Renner – der Bambini-Lauf: Der Nachwuchs rannte in diesem Jahr vorerst zum letzten Mal durch die Innenstadt.

Foto: Stade, Klaus-Dieter

Tradition verpflichtet, sagt man. Manchmal gibt es allerdings Argumente, die so gewichtig sind, dass sie gegen die Beibehaltung einer Tradition sprechen. Mit Argumenten dieser Art musste sich das Organisations-Team des Gocher Steintorlaufes in letzter Zeit auseinandersetzen. Nun steht die Entscheidung fest: Nach 20 erfolgreichen Läufen mitten im Herzen der Stadt Goch, wird der Start des Steintorlaufes ab nächstem Jahr in das Hubert-Houben-Stadion verlegt.

 Das Organisations-Team des Steintorlaufs.

Das Organisations-Team des Steintorlaufs.

Foto: Klaus-Dieter Stade

"Dieser Schritt ist uns nicht leicht gefallen. Den Steintorlauf trifft diese Entscheidung mitten ins Herz, aber es sprechen gute Gründe für eine Verlegung", sagt Johannes Artz vom Steintor-Team. Der Hauptgrund: Die Athleten bevorzugen mehrheitlich den Samstag als Veranstaltungstag. Ein Samstagslauf durch die Innenstadt ist allerdings nur schwer mit Geschäftsleuten und Ordnungsamt zu vereinbaren. "Wir hätten wegen der erschwerten Auflagen ohnehin eine neue Strecke entwerfen müssen", sagt Artz.

Zusätzlich spreche aber auch die Infrastruktur in Stadionnähe für eine Verlegung des Laufes, sagt der Organisator. Parkplätze befinden sich in unmittelbarer Nähe, die Stadiontribüne kann bei Regenwetter Schutz bieten. Außerdem sind nun — auch dank der Dreifach-Turnhalle nebenan — Duschen, Toiletten und Umkleidekabinen vorhanden. Dinge, die bisher fehlten.

Eine weitere Neuerung: Im nächsten Jahr soll das Laufevent zum ersten Mal mit einer Party ausklingen. "Viele Athleten haben sich in den vergangenen Jahren darüber beschwert, dass wir schon anfangen abzubauen, wenn der Lauf gerade vorbei ist. Das soll in diesem Jahr anders sein", sagt Artz. Eine Feier wäre an einem Sonntagabend auf dem Marktplatz aber wohl kaum denkbar. Der Rasenplatz des Stadions hingegen bietet genügend Platz und könnte für verschiedene Attraktionen genutzt werden.

Der genaue Streckenverlauf steht noch nicht fest. Sicher ist nur, dass sich Start und Ziel im Hubert-Houben-Stadion befinden werden. Von da aus soll die Strecke durch die angrenzenden Wohngebiete führen, aber auch einige Runden durch das Stadion wären denkbar, heißt es.

Ein Steintorlauf ohne Steintor — Fest steht, dass die Veranstaltung durch die Verlegung an Charme verlieren wird. Ob das Event für die über 1700 Sportler, die in diesem Jahr dabei waren, dennoch attraktiv bleibt, muss man abzuwarten. Sicherheitshalber haben die Organisatoren sich eine Hintertür offen gehalten: "Wir werden den Namen ,Steintorlauf' trotz allem beibehalten. Für den Fall, dass es nach der Verlegung nicht gut läuft, wäre dann immer noch ein Schritt zurück denkbar", erklärt Artz.

(miv)
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