Lokalsport SuS gerettet - van de Löcht übernimmt

Kleve · Um den Sportverein SuS Grün-Weiß Kalkar stand es Spitz auf Knopf. Nach einer Menge Überzeugungsarbeit in den vergangenen Wochen konnte auf der Jahreshauptversammlung der Vorstandstisch komplett besetzt werden.

 Bis auf den letzten Platz war der Saal der Bürgerstube bei Jos in Kalkar besetzt, als der SuS seinen neuen Vorsitzenden und Vorstand wählte.

Bis auf den letzten Platz war der Saal der Bürgerstube bei Jos in Kalkar besetzt, als der SuS seinen neuen Vorsitzenden und Vorstand wählte.

Foto: Klaus-Dieter Stade

SuS Kalkar kann aufatmen. Auf der zweiten weiterführenden Jahreshauptversammlung konnte ein neuer Vorsitzender und neuer Vorstand gefunden werden. "Wir sind sehr erleichtert. Es hätte ja auch sein können, dass dies die Beerdigung des Vereins gewesen wäre", erklärte Ludger Braam, Pressesprecher des Vereins. Nach langen Wochen des Bangens und etlichen Gesprächen fand der 500 Mitglieder starke SuS Kalkar aber eine adäquate Lösung, die zur Rettung führte.

Diese heißt Marco van de Löcht, 41-jähriger zweifacher Familienvater aus Kalkar, der bereits seit 30 Jahren Mitglied des Vereins ist. "Ich bin also eine interne Lösung", sagte er nach seiner Wahl. Begonnen hat er als beim SuS als Fußball-Bambini, ehe er etwas später in die Kalkarer Badminton-Abteilung wechselte und dort einige Jahre den Schläger schwang. "Da hatte ich einfach mehr Talent. Es war auch heute gesehen die sportlich schönste Zeit für mich", resümierte van de Löcht. Der nun neue erste Vorsitzende des SuS Kalkar wechselte mit Mitte 20 aber zum Badminton-Club Kleve, um sich dort höherklassig auszuprobieren. Dort erlebte er allerdings die gleiche Situation wie nun in Kalkar. Denn als er dort spielte, suchte auch dieser Verein einen neuen Vorsitzenden. Van de Löcht blieben damals nur zwei Möglichkeiten: Entweder er entscheidet sich, den Posten des Vereinschefs auszuüben, oder er und einige andere Mitglieder des Badminton-Clubs Kleve können nicht mehr weiter im Verein ihren Sport ausüben. "Da habe ich mich dann entschlossen, dieses Amt zu übernehmen", sagte van de Löcht.

Sechs Jahre lang war er Vorsitzender und hielt den Club damit aufrecht. "Ich habe also schon Erfahrung in der Vereinsführung", machte van de Löcht in seiner Ansprache an die rund 30 versammelten SuS-Mitglieder deutlich, stellte aber auch klar: "Ich bin kein Fußballmanager." Deshalb und aus vielen weiteren Gründen hat er sich seine Kandidatur bei SuS Kalkar lange überlegt. "Ich habe ja - wie alle anderen Mitglieder auch - das Schreiben vor der ersten Jahreshauptversammlung bekommen, in dem mitgeteilt wurde, dass dringend ein Vorsitzender gesucht wird", erklärte van de Löcht.

Erst in Gesprächen mit der Familie und Bekannten reifte die Idee, selbst dieses Amt zu übernehmen. "Mir haben viele gesagt, dass ich das doch machen könnte", so van de Löcht, dessen starke Frau an seiner Seite, wie er sagt, aber Bedenken hatte. "Sie hegte die Befürchtung, dass ich wieder das ganze Wochenende unterwegs sein werde", berichtete van de Löcht und fügte hinzu: "Das ging früher, aber heute mit einem Job und zwei Kindern nicht mehr."

Doch einen Vollzeit-Vorsitzenden suchte SuS Kalkar ja auch nicht. Viel mehr sollte der neue Kopf des Vereines ein Bindeglied zwischen den einzelnen Abteilungen und des Vorstandes darstellen. Dazu war van de Löcht aber besonders wichtig, wer künftig noch in seinem Team fungiert. "Über die Osterferien haben wir uns die Zeit gegönnt, auszuloten, wie er zum Verein passt und welches Team wir hinbekommen", sagte Ludger Braam. Als dieses Team zumindest ein ungefähres Gesicht bekam, war auf beiden Seiten die Entscheidung gefallen: "Das kann klappen. Eine buntgewürfelte Schar."

Marco van de Löcht, der auf der Jahreshauptversammlung ebenso wie der übrige Vorstand aus Karl Lörks (2. Vorsitzender), Gerd van Zadelhoff (Geschäftsführer) und Kassierer Andreas Maas in Zusammenarbeit mit Sabine Kisters einstimmig gewählt wurde, will bei SuS Kalkar erstmal auch nicht viel verändern, wenngleich er dem Verein natürlich auch seine eigene Handschrift aufsetzen möchte. Weitere Beisitzer des Vereins unterstützen ihn und seinen Vorstand dabei.

(RP)
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