Fußball Tiefe des Klever Kaders bietet Alternativen

Kleve · Fußball-Landesliga: Aufstiegsaspirant 1. FC Kleve empfängt morgen den Abstiegskandidaten VSF Amern. Der Anpfiff erfolgt um 15 Uhr.

 Am vergangenen Sonntag in Sonsbeck durfte sich der Klever Niklas Klein-Wiele (rechts) wieder primär der Offensive widmen.

Am vergangenen Sonntag in Sonsbeck durfte sich der Klever Niklas Klein-Wiele (rechts) wieder primär der Offensive widmen.

Foto: Klaus-Dieter Stade

Einfache Spiele gibt es in der jetzigen Phase der Saison keine mehr. Auch nicht für den 1. FC Kleve. Daran ändert auch sein Polster auf die Verfolger nichts, das nach dem vergangenen Sonntag auf drei Punkte angewachsen ist. Ausschlaggebend war dafür der eigene 3:1-Erfolg und die gleichzeitigen Unentschieden der Mitkonkurrenten VfB Homberg und FSV Duisburg. "Eine nette Momentaufnahme", meinte FC-Trainer Thomas von Kuczkowski nach Spielschluss in Sonsbeck. Die Erleichterung darüber war ihm anzumerken. Seine Mannschaft, die jetzt seit 21 Ligaspielen nicht verloren hat, musste nämlich zuletzt mit ansehen, wie die Verfolger ihr immer bedrohlicher auf die Pelle rückten.

Am vergangenen Sonntag war das anders. Der 1. FC Kleve war im Aufstiegskampf der Matchwinner des Spieltages, was ihm auf der Zielgeraden in die Karten gespielt haben dürfte. Profit daraus wird er aber nur dann schlagen können, wenn die FC-Spieler bei aller verständlichen Freude über den angewachsenen Vorsprung die Bodenhaftung behalten und sich weiter ihrer fußballerischen Tugenden besinnen. Jede der noch ausstehenden Partien muss mit einer ähnlich großen Konzentration und Willenskraft angegangen werden, mit der die Rot-Blauen den Sieg in Sonsbeck erzwungen haben. Ein Sieg, der auch deshalb den Klevern gut getan hat, weil sie nach dem Führungstreffer der Gastgeber pikanterweise durch ihren ehemaligen Kollegen Max Fuchs nicht die Ordnung und Zielstrebigkeit verloren haben. Mit Geduld und ihrer individueller Klasse haben sie dem Gegner mit zunehmender Spieldauer immer mehr das Wasser abgegraben und verdient die Punkte mitgenommen.

Über den Klever Sieg gab es keine zwei Meinungen. Auch Sonsbecks Trainer Thomas Dörrer hatte am Spielausgang wenig auszusetzen. "Kleve war besser und hatte von der Bank mehr als wir nachzuschieben", stellte Dörrer fest, der sich aber auch darüber freute, dass seine Elf "60 Minuten lang an einer Überraschung schnuppern durfte". Mit der gleichen Entschlossenheit, mit der die Sonsbecker dem 1. FC Kleve entgegen traten, wollten sie auch gestern im vorgezogenen Spiel beim VfB Homberg zur Sache gehen. Eine Halbzeit gelang dies, danach trumpfte der Gegner auf, erzielte drei Tore und verdrängte den 1. FC Kleve auf Grund der besseren Torbilanz von der Spitze. Möglicherweise nur bis Sonntag, dann nämlich kann Rot-Blau nachlegen.

Morgen erwartet der 1. FC Kleve VSF Amern, wobei die Abkürzung des mehr als 100 Jahre bestehenden Vereins für Vereinigte Sportfreunde steht. Beheimatet ist der Klub westlich von Viersen in der Gemeinde Schwalmtal. Sportlich geprägt wurde die erste Fußballmannschaft im letzten Jahrzehnt von Trainer Rainer Bruse, der die Mannschaft aus der B-Liga in die Landesliga führte und vor dieser Spielzeit sein Amt an Dennis Sobisz weitergab.

In der vergangenen Saison konnte Amern nur über die Relegation die Klasse sichern. Aktuell stemmen sich die Sportfreunde wieder gegen den Abstieg. "Gegen Mannschaften dieses Formats haben wir uns zuletzt schwer getan", sagt der Klever Trainer, der seine Elf gegenüber dem Vorsonntag geringfügig umbauen könnte. "Nicht, weil mir die Leistung nicht gefallen hat, sondern weil die Spieler auf der Bank genauso gut sind, wie die, die zuletzt im Einsatz waren." Ein möglicher Wechsel könnte den 18-jährigen Simon Berressen betreffen, der die gesamte Woche über krank war. Ansonsten aber kann sich von Kuczkowski aus der Tiefe seines Kaders bedienen, wenn man den Langzeitverletzten Fabio Forster mal ausklammert.

(RP)
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