Handball UTuS verpasst Überraschung im "Final Four"

Kleve · Eine starke Teamleistung zeigten beim "Final Four"-Kreispokalturnier die Handballerinnen des Uedemer TuS. Nach einem 25:16-Sieg über den TSV Bocholt zog das Dörr-Team ins Finale ein. Dort musste es sich dem klassenhöheren TV Borken mit 22:28 geschlagen geben.

Auf Uedemer Seite war die Personalsituation noch angespannter als in den Wochen zuvor. Mit Leonie Verhülsdonk und Eva Jacobs saßen zwei angeschlagene Spielerinnen auf der Bank, zudem bestritt Yvonne Bergmann erst ihr zweites Saisonspiel.

Im Halbfinale hatte Trainer Christian Dörr mit dem Landesligisten TSV Bocholt einen starken Gegner erwartet, der gerade in der Abwehr bisher mit guten Leistungen überzeugen konnte. Dass die Uedemerinnen aber ebenfalls eine hervorragende Defensive stellen können, zeigten sie im Halbfinale ab der ersten Minute. "Wir haben kämpferisch überzeugt und so gut wie nichts zugelassen", lobte der Trainer die Leistung seiner Mannschaft. Folgerichtig setzten sich die UTuS-Damen nach den ersten 20 Minuten ab, als sie dank eines Zwischenspurts von 6:6 auf 11:6 davonzogen. Beim Zwischenstand von 14:10 für den Verbandsligisten ging es in die Kabinen.

Nach dem Wiederanpfiff knüpfte das Dörr-Team nahtlos an die erste Hälfte an und ließ keinen Zweifel daran aufkommen, dass die erste Finalteilnahme in der Vereinsgeschichte perfekt gemacht werden sollte. Bis zehn Minuten vor Abpfiff wurde die Führung auf 25:16 in die Höhe geschraubt, so dass in der Schlussphase auch noch Verhülsdonk und Jacobs zum Einsatz kommen konnten. Am Ergebnis tat sich nichts mehr, und die UTuS-Damen zogen verdient ins Kreispokal-Finale ein.

Dort wartete mit dem Oberligisten aus Borken ein Gegner anderen Kalibers. Überraschend stand Natascha Gutsche im Uedemer Kader, wurde aber nur für einen Siebenmeter eingewechselt, den sie im gegnerischen Kasten unterbrachte. Zudem war die 17-jährige Anna Willen aus der Reserve, die ein gutes Spiel ablieferte und vier Tore erzielte, mit von der Partie. Hochmotiviert gelang es den Damen aus der Schustergemeinde gegen Borken zunächst mitzuhalten und den Start in die Partie offen zu gestalten, wodurch sich der klassenhöhere Gegner nach zehn Minuten schon zu einer ersten Auszeit gezwungen sah. Dennoch hielten die UTuS-Damen den Rückstand für weitere zehn Minuten im Rahmen, ehe der Favorit das Tempo anzog und den UTuS von 11:8 auf 19:8 zur Halbzeit distanzierte. "Hier haben wir mit technischen Fehlern viele Gegenstöße zugelassen und das Spiel aus der Hand gegeben", so Coach Dörr.

Die anschließende Reaktion seiner Mannschaft war allerdings umso bemerkenswerter. Uedem bot den Zuschauern, darunter zahlreiche mitgereiste Anhänger, einen leidenschaftlichen Kampf. "Jede Spielerin hat sich reingehängt, als ginge es um ihr Leben", sagte Dörr. Die UTuS-Damen holten Tor um Tor auf, was auf Seiten der Borkener für spürbare Unzufriedenheit sorgte. "Gerade unter Berücksichtigung unserer Personalsituation kann dies nicht hoch genug eingestuft werden", war Dörr nach dem Abpfiff äußerst zufrieden. Zwar war der Rückstand für sein Team uneinholbar, doch mit starker Moral verkürzten die Uedemerinnen das Ergebnis bis zum Abpfiff auf 22:28.

(niheg)
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