Fußball Wird der 1. FC Kleve Tribünenmeister?

Kleve · Fußball-Landesliga: Ein Gladbacher Sieg mit zwei Toren Unterschied ist nötig, um den am nächsten Sonntag spielfreien 1. FC Kleve zu überflügeln.

 Der mit dem Ball tanzt. Zu diesem Zeitpunkt war Pascal Hühner das noch möglich, gestern konnte er wegen einer Beckenprellung kaum laufen.

Der mit dem Ball tanzt. Zu diesem Zeitpunkt war Pascal Hühner das noch möglich, gestern konnte er wegen einer Beckenprellung kaum laufen.

Foto: Gottfried Evers

Als im Spiel zwischen dem Tabellenführer 1. FC Kleve und Union Nettetal die Schlussminuten anbrachen und der Klever Sieg mit 5:1 in trockenen Tüchern war, kam von FC-Trainer Thomas von Kuczkowski die unmissverständliche Ansage, unter keinen Umständen noch etwas zuzulassen. Mit dem Vier-Tore-Vorsprung schien der 1. FC Kleve seine Hausaufgaben mehr als ordentlich erledigt zu haben. Zeitgleich hieß es bei Kleves schärfstem Rivalen um den Aufstieg, dem 1. FC Mönchengladbach, nur 1:1.

"Nichts mehr zulassen", schrie "Kucze" über den Platz. Er verstärkte seine Aufforderung insbesondere an seine Defensivleute noch, indem er hinzufügte, "alles reinwerfen, was wir haben". Die vermeidbare Niederlage gegen die Spielvereinigung Odenkirchen, als Kleve beim Spielen auf den Siegtreffer in der Nachspielzeit den bereits sicher geglaubten Punkt noch verspielte, schien den Klever Verantwortlichen Warnung genug zu sein. Einen "Spatz" von 5:1-Toren in der Hand zu haben, schien ihnen genug zu sein, um nicht noch Spaß an der Jagd nach der Taube zu haben.

Da sich an den Spielständen der beiden Topclubs der Landesliga am Sonntag nichts mehr änderte, war die Situation an der Tabellenspitze vor dem letzten Spieltag, an dem der 1. FC Kleve zum Zuschauen verurteilt ist und Mönchengladbach in Nettetal antreten muss, klar. Der 1. FC Kleve hat aktuell an der Tabellenspitze gegenüber Gladbach, dem Heimatverein von Günther Netzer im Übrigen, einen Vorsprung von drei Punkten. Dazu kommt das Torverhältnis, das momentan mit 50:21 zu 46:18 für Kleve spricht. "Unsere Ausgangssituation hat sich nach dem letzten Spieltag verbessert", lautete die Analyse von FC-Coach von Kuczkowski. Mönchengladbach müsse in Nettetal nicht nur gewinnen, sondern mindestens zwei Tore mehr als der Gegner schießen. Erst dann würden die Gladbacher Kleve überflügeln und den Aufstieg in die Oberliga feiern können. "Unter Druck mit zwei Toren Unterschied gewinnen zu müssem, ist keine so einfache Sache", sagte Kleves Coach.

Natürlich wäre es schöner gewesen, wenn der 1. FC Kleve, zumal nach der überzeugenden Vorstellung gegen Nettetal, die Meisterschaft und den Aufstieg mit den Fans im eigenen Stadion hätte feiern können. "Den Aufstieg vielleicht nächsten Sonntag auf der Tribüne in Nettetal feiern zu müssen, ist emotional doch etwas ganz anderes", meinte Kleves Mittelfeldspieler Tim Haal, der aus seiner Sonsbecker Zeit weiß, wie schön es ist, in der recht illusteren Umgebung der Oberliga dem Leder hinterherzujagen. Haal hätte nichts dagegen gehabt, wenn vorgestern der Gladbacher Rückstand zur Pause auch nach 90 Minuten noch gültig gewesen wäre. "Ein Spiel dauert eben 90 Minuten", warf Umut Akpinar trocken ein und schien sich mit der Konstellation an der Tabellenspitze recht schnell abgefunden zu haben.

Und sollte Kleve am Ende tatsächlich noch auf Platz zwei abrutschen, dann hätte es immer noch die Option der Relegation. Aus den jeweils Zweiten der drei Landesligagruppen wird eine Entscheidungsrunde gebildet, aus der der Sieger ein weiteres Oberligaticket löst.

(RP)
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