Tischtennis Yuko Imamura gewinnt Bundesranglistenfinale

Kleve · 48 Tischtennisspielerinnen hatten sich für das Turnier in Chemnitz qualifiziert. Beste wurde die für WRW Kleve spielende Yuko Imamura.

 Yuko Imamura als strahlende Siegerin: Goldmedaille, Siegerpokal und Blumen für die erfolgreichste Tischtennisspielerin des vergangenen Wochenendes in Chemnitz.

Yuko Imamura als strahlende Siegerin: Goldmedaille, Siegerpokal und Blumen für die erfolgreichste Tischtennisspielerin des vergangenen Wochenendes in Chemnitz.

Foto: Marco Steinbrenner

Sie strahlte wie ein Honigkuchenpferd und war einfach nur glücklich: Yuko Imamura vom Tischtennis-Zweitligisten TTVg. Weiß-Rot-Weiß Kleve hat am vergangenen Sonntag in der Richard-Hartmann-Sporthalle in Chemnitz das Bundesranglistenfinale der Damen gewonnen. Die 20-Jährige war nach dem 11:9, 9:11, 11:2, 11:8, 8:11 und 11:9-Sieg gegen die langjährige Nationalspielerin Tanja Krämer vom Erstligisten TV Busenbach und ihrem bislang größten Erfolg nahezu sprachlos. "Ich bin überglücklich und habe mit diesem Triumph nun wirklich nicht gerechnet."

 Mit der geballten Siegerfaust feierte Yuko Imamura in Chemnitz ihren überraschenden Sieg beim Bundesranglistenturnier.

Mit der geballten Siegerfaust feierte Yuko Imamura in Chemnitz ihren überraschenden Sieg beim Bundesranglistenturnier.

Foto: Juergen-Holthusen

Im Vorfeld der Veranstaltung hatte die Jura-Studentin mit Blick auf ihr mögliches Abschneiden noch recht vorsichtig taktiert. Sie wolle alles versuchen, um einen der ersten 13 Plätze belegen, sagte sie unserer Zeitung. Dann nämlich wäre sie auf direktem Weg für die Deutschen Tischtennis-Einzelmeisterschaften qualifiziert gewesen, die im März des kommenden Jahres in Bielefeld ausgetragen werden. Dass sie sich jedoch am Ende eines langen Turnierwochenendes als Ranglistenerste darüber keine Sorgen mehr machen musste, hatte die sympathische Sportlerin in dieser Form nun nicht erwartet.

"Das letzte Duell gegen Krämer hatte ich noch sang- und klanglos verloren", erinnerte sich Imamura. Doch diesmal kam die Weiß-Rot-Weiße mit den Auf- und Rückschlägen ihrer Finalgegnerin deutlich besser zurecht und sorgte so für den sensationellen Coup.

Für den ersten Paukenschlag hatte Imamura bereits am Vortag im Viertelfinale gesorgt. Gegen die an Position zwei gesetzte Jessica Göbel (TV Busenbach) lag sie bereits mit 1:3-Sätzen zurück: 7:11, 11:6, 7:11 und 5:11 lautete die Satzfolge. Vieles deutete also auf eine Niederlage der Klever Tischtennisspielerin hin, die sich dann jedoch unter dem Druck des Gewinnenmüssens zu einer großartigen Leistung aufschwang und die anschließenden drei Sätze mit 11:4, 11:9 und 11:5 zu ihren Gunsten entschied.

"Am Anfang hatte ich einige Probleme mit den Aufschlägen meiner Gegnerin", räumte Imamura ein. Doch trotz des zwischenzeitlichen Rückstandes sei sie nach eigener Aussage "sehr entspannt gewesen". "Schließlich gab es schon mal keine 0:4-Niederlage", sagte die spätere Bundesranglistenerste. Von wegen Niederlage, am Ende zeigte Imamura nach dem verwandelten Matchball die geballte Siegesfaust. "Ich bin im Spielverlauf immer besser mit dem Aufschlägen von Göbel klar gekommen und konnte ihr mit den viel Spin gespielten ersten Bällen Probleme bereiten."

Ebenfalls über die volle Distanz von sieben Sätzen musste die ehemalige Jugend-Nationalspielerin auch im Halbfinale gegen Chantal Mantz (TSV Schwabhausen) gehen. Das letzte Aufeinandertreffen der beiden, im März diesen Jahres bei den nationalen Titelkämpfen ebenfalls in Chemnitz, hatte Mantz noch nach einem 1:3-Satzrückstand mit 4:3 gewonnen. Diesmal gelang Imamura die Revanche. "Ich hatte mir vor der Partie durchaus Chancen ausgerechnet, im Spiel lief es dann richtig gut." Die Folge: Mit 5:11, 11:9, 12:10, 10:12, 11:9, 10:12 sowie 11:7 behielt die Spielerin mit japanischen Wurzeln nach sieben umkämpften Sätzen die Oberhand.

Bereits in der Vorrunde zeichnete sich ab, dass Imamura für einige Überraschungen gut sein sollte. In den fünf Begegnungen der Gruppenphase verlor sie nicht eine Begegnung und gab bei ihren 3:1-Erfolgen gegen Anne Bundesmann (TSV 1909 Langstadt) und Lotta Rose (TTK Großburgwedel jeweils nur einen Satz ab. Eva-Maria Maier (TSV Schwabhausen), Katharina Binder (TTG Süßen) und Ann-Katrin Ziegler (TB Wilferdingen) waren bei den 0:3-Niederlagen ohne Chance. "Dass ich gegen Maier so deutlich gewinnen würde, hätte ich nicht gedacht", gab Imamura ehrlich zu und bezog diese Meinung auch auf den souveränen 4:0-Erfolg im Achtelfinale gegen Maria Shiiba (MTV Tostedt).

(mast)
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