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Kleve · Fußball: Der SuS Kalkar setzt auf seine Eigengewächse und holt ehemalige Spieler zurück.

Jeder Verein unterhält eine Jugendabteilung, aus deren Reservoir im Seniorenbereich das Gerüst der 1. Mannschaft gebildet wird, bestenfalls besteht die komplette Elf aus eigenen Leuten. Darauf wird auch aktuell beim SuS Kalkar wieder hingearbeitet. Ein Paradebeispiel, der es aus der Kalkarer Jugend schaffte in der Bundesliga zu spielen, ist Ludger Kanders. Er spielte in den 1980er Jahren bei Bayer Uerdingen und Fortuna Düsseldorf, absolvierte insgesamt 72 Bundesligapartien und schoss sieben Tore. Danach sorgte er im Klever Land beim SC Kleve sowie Viktoria Goch noch für Furore. Zurzeit spielen etliche ehemalige Kalkarer Akteure aus monetären Gründen in höherklassigen Vereinen.

Seit Herbst 2015 ist der neue Vorstand im Amt und arbeitet engagiert sowie zuverlässig. Die Vorstandsmitglieder sind mit dem Herzen dabei und denken langfristig. Nun hat dieses Gremium sich das ehrgeizige Ziel gesteckt, Spieler, die in Kalkar fußballerisch ausgebildet wurden, zum Stammverein zurückzuholen. Außerdem leistet der Club gute Flüchtlingsarbeit, neben der Integration in die 1. und 2. Mannschaft trainiert ein Trainer die Zuwanderer und sorgt über den Fußball für deren Anbindung an die Gesellschaft. Aus der A-Jugend bleiben dem SuS, wie bereits im letzten Jahr alle Spieler des älteren Jahrgangs erhalten. Lediglich Torhüter Jonas Rambach zieht es zurück nach Wissel. Die Jugendlichen haben bereits in der letzten Saison einen guten Draht zur 1. Mannschaft hergestellt. Fabian Mertens, Jonathan Wolters und Marcel Groß wurden zum Senior erklärt und wurden schon in einigen Partien eingesetzt.

Für die neue Spielzeit kann der SuS drei Neuzugänge präsentieren, die den Kalkarer Stallgeruch besitzen und auch in Kalkar wohnhaft sind. Da wäre Patrick Biegala zu nennen, der vom TuS Xanten zurückkommt. Er ist als offensiver Mittelfeldspieler einsetzbar. Früher war er als Goalgetter gefürchtet, vielleicht hat er die Torjägerqualitäten noch in petto. Der Nächste, der aus Xanten zurückkehrt, ist Liridon Demiri, der offensiv überall einsetzbar ist. Der Dritte im Bunde, ist Marcel Miesen, ehemals Kapitän von DJK Appeldorn, der als Defensivakteur eingeplant ist. Diese Neuen sowie die A-Jugendlichen müssen jetzt vom Spielertrainer Julian Hartung integriert werden. Hartung, der Unterstützung vom neuen Co-Trainer-Duo Robert van Elst und Patrick Biegala sowie Betreuer Lukas Verweyen erhält, ist gebürtiger Bremer, Jahrgang 1984 und Lehrer an der Hauptschule in Rees. Seine Truppe hat in der abgelaufenen Saison Platz fünf belegt, wurde taktisch komplett umgestellt und hat sich in der Rückrunde insbesondere gegen die Topteams der Liga ordentlich verkauft. Mit den neuen Akteuren möchte Hartung in der kommenden Spielzeit im Titelkampf eingreifen, langfristig wird der Aufstieg in die A-Liga angepeilt. Er hat in Sachen Aufstieg jede Menge Erfahrung gesammelt, wurde er doch siebenmal Meister als Spieler sowie einmal als A-Jugendcoach. Hartung, der seit letztem Jahr Inhaber der Trainer B-Lizenz Leistungsfußball ist, war früher als Spieler für SV Hö./Nie., SV Grieth und SSV Lüttingen unterwegs.

"Wir haben einen guten Grundstein gelegt, wollen uns mit den Zugängen weiter steigern und möchten langfristig weitere Ex-Kalkarer zurückholen", erklärte Hartung zum Ende des Gesprächs.

(RP)
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