Kleve Sprachkurse für Flüchtlinge können dank Spenden bezahlt werden

Kleve · In der kommenden Woche beginnen unter der Leitung von Friedrich Foerster im Zentrum der evangelischen Gemeinde neue Seminare.

Von einer Million Euro, die die Landessynode der Evangelischen Kirche im Rheinland für Flüchtlingsarbeit zusätzlich zur Verfügung gestellt hat, erhält die Evangelische Kirchengemeinde Kleve 6750 Euro. Diese werden für Sprachkurse verwendet, die vor allem den Menschen ohne Asylbewerberstatus helfen. Nachhilfelehrer Friedrich Foerster (58) bietet sie bereits seit einiger Zeit im Klever Gemeindezentrum an. Ebenfalls werden dafür Projektmittel des Evangelischen Erwachsenenbildungswerks Nordrhein über die Zweigstelle im Kirchenkreis Kleve in Anspruch genommen. Dazu kommen neben privaten Zuwendungen Spenden der Rotarier, der Volksbank und der Kisters Stiftung. "Es pendelt sich im Schnitt auf zehn Teilnehmende pro Kurs ein", sagt Friedrich Foerster. Vor allem aus Syrien, Irak, Afghanistan, Balkan, Westafrika und Somalia finden sich Menschen im kirchlichen Klassenzimmer ein. Der jüngste ist 19 Jahre alt, die älteste 50 Jahre. "Es ist absurd", meint Friedrich Foerster, dass Flüchtlinge, die noch keinen Aufenthalts-Status haben, keinen Sprachkurs vom Staat bezahlt bekommen. Erst mit der Anerkennung als Asylbewerber werden sie sogar zum Unterricht verpflichtet.

Die Schülerinnen und Schüler in Foersters Kursen müssen sich bis zur Klärung des Aufenthaltsstatus trotzdem im Supermarkt und anderswo verständigen. "Ich bin froh, dass die evangelische Kirche, die uns neben anderen fördert, erkannt hat, dass gelungene Integration Sprachkenntnisse voraussetzt", so der 58-Jährige. Neben dem Training von Alltagssituationen ist Friedrich Foerster eine gute Grammatik wichtig. Natürlich geht er auf Nachfragen der Flüchtlinge ein oder nimmt im Unterricht Bezug auf aktuelle Geschehnisse. Am Montag, 10. August, beginnen neue Kurse: Für Anfänger/-innen: montags und mittwochs 17 bis 18.30 Uhr, für Fortgeschrittene: montags und mittwochs 18.30 bis 20 Uhr und dienstags 19 bis 20.30 Uhr und donnerstags 18.30 bis 20 Uhr. Infos im Gemeindebüro, Feldmannstege 2-4, Kleve.

(RP)
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