Kleve Spyckstraße: Die Bäume sind gerettet

Kleve · Zwischen Goethestraße und Bahnlinie bekommt die Anliegerstraße einen neuen Ausbau. Der Kanal aus dem Jahr 1932 muss saniert werden. Bürgermeisterin Northing: Da die "Allee" gerettet werden muss, fallen Parkplätze weg.

 Die alte Straße wird neu gestaltet: Die Bäume bekommen größere Grünflächen, der Bürgersteig bleibt barrierefrei.

Die alte Straße wird neu gestaltet: Die Bäume bekommen größere Grünflächen, der Bürgersteig bleibt barrierefrei.

Foto: Gottfried Evers

Der Ausbau der Spyckstraße zwischen Goethestraße und Bahnlinie kann starten. Gegen die beiden Stimmen der OK beschloss der Umwelt- und Verkehrsausschuss gestern nach eineinhalb-stündiger Debatte in einer Sondersitzung die Neugestaltung so, wie Fachbereichsleiter Bernhard Klockhaus sie vorgestellt hatte. Es werden von rund 70 nur noch 39 Parkplätze in diesem Abschnitt zur Verfügung stehen, weil nur noch alternierend rechts oder links (ähnlich Waldstraße) geparkt werden darf. Dafür werden viele Bäume des vom Kreis-Naturschutzbeirat zur Allee erklärten Straßenabschnitts erhalten.

Klockhaus führte aus, dass die Stadt aufgrund der Normen und Vorschriften und Abstandsflächen keinen Spielraum habe, eine andere Gestaltung zu machen. Auch nicht bei den Baumscheiben. "Wir haben alle Möglichkeiten durchgespielt, aber es geht nur so", sagte der Technische Beigeordnete Jürgen Rauer.

Bürgermeisterin Sonja Northing betonte, dass die Stadt die Straße ausschließlich nach neuen Richtlinien bauen dürfe. "Wir können sie nicht so aufbauen, wie sie früher war. Und dadurch, dass die Straße vom Kreis zur Allee erklärt wurde und die Bäume unter Schutz gestellt sind, hat sich die Parkplatzsituation deutlich verschlechtert", reagierte die Bürgermeisterin auf den merklichen Unmut der Anwohner im Sitzungssaal des Rathauses. Aufgrund des Alleenschutzes hatte die Stadt ja eine neue Planung machen müssen.

Nach Klockhaus' Vortrag entzündete sich eine hitzige Diskussion der Ausschussmitglieder: Anne Fuchs mahnte an, dass man schließlich vom Wähler gewählt worden sei, um andere Möglichkeiten zu finden. Es sei ignorant, dies nicht zu tun. Dagegen verwahrte sich Michael Kumbrink (SPD) mit Nachdruck: "Ich kann hier nicht Recht und Gesetz beugen, um den Partikularinteressen einiger Bürger nachzukommen. Außerdem muss ich das ganze Stadtgebiet im Auge halten", sagte Kumbrink. Werner Verhoeven (CDU) räumte ein, dass man sich an Normen und Richtlinien halten müsse und auch die Hinweise des Naturschutzbeirates einhalten müsse. Deshalb habe man wenig Spielraum, einen anderen Weg als den von der Verwaltung vorgeschlagenen zu nehmen. Hedwig Meyer-Wilmes (Grüne) führte ins Feld, dass die Anwohner versucht haben, ihre Bäume zu retten und das sei ihnen schließlich gelungen. Wenn es dennoch die Möglichkeit gebe, noch einen Parkplatz bekommen, solle man dies machen. Das versprach auch Klockhaus: "Wenn ich irgendwo noch sechs Meter übrig haben, machen wir einen Parkplatz mehr." Nach einer von Verhoeven beantragten Sitzungsunterbrechung wurde der Verwaltungsvorschlag vom Ausschuss empfohlen.

Ausschussvorsitzender Michael Bay (Grüne) hatte zu Beginn gelistet, dass sich städtische Gremien in mehr als acht Sitzungen mit dem Bau der Straße befasst haben. Zufrieden waren die Anwohner nur bedingt: "Ich freue mich, dass die Bäume erhalten bleiben, aber die Stadt hätte mehr Spielraum bei den Baumscheiben gehabt", so Angelika Paatz-Rürup nach der Sitzung.

(mgr)
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