Kalkar Stadt prüft Chancen für Bürgerbus

Kalkar · Interessenten an Vereinsgründung können sich im Rathaus melden.

In der Stadt Kalkar wird (erneut) über die Einführung eines Bürgerbus-Systems nachgedacht. Auf die Tagesordnung der nächsten Ratssitzung soll eine Empfehlung zu einem Grundsatzbeschluss kommen. Das hat der Ausschuss für Bürgerbeteiligung auf Antrag des Forums beschlossen. Voraussetzung für eine Umsetzung des Plans ist die Gründung eines Vereins, dem genügend ehrenamtliche Fahrer beitreten müssen. Dass dies gelingen könnte, hält Theodor Reumer (CDU) für unwahrscheinlich, denn mit diesem Vorsatz sei man in Kalkar schon vor Jahren gescheitert. Allerdings hat sich laut Verwaltung an den Rahmenbedingungen etwas geändert, was auch die Vertreterin der NIAG in der Sitzung bestätigte.

"Bürger fahren für Bürger" ist das Prinzip von Vereinen, die insbesondere Ortschaften ohne Anbindung an den öffentlichen Personennahverkehr attraktiver machen sollen. Gerade Ältere sind ohne den Bus, der sie für Einkäufe oder Arztbesuche in die Stadt bringt, auf Angehörige angewiesen. In vielen Kommunen - etwa Kevelaer, Sonsbeck, Emmerich, Rheinberg - funktioniert das Bürgerbus-System. Eingesetzt werden Kleinbusse mit acht Fahrgastplätzen, die unentgeltlich tätigen Fahrer (etwa 30 werden benötigt) werden über die NIAG versichert. Wenn die Kommune die Gründung eines Vereins unterstützt, trägt das Land den Großteil des Anschaffungspreises des Busses (etwa 55 000 Euro für ein behindertengerechtes Fahrzeug, das 95 000 Euro kostet) und 5000 Euro extra für die Organisation.

Bürgerbusse dürfen durchaus auf denselben Strecken wie die "großen" Busse unterwegs sein, allerdings aus Wettbewerbsgründen nicht zeitlich parallel. Interessenten an Vereinsgründung und Fahrertätigkeit melden sich im Rathaus.

(RP)
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