Kalkar Stadtbrandinspektor: Kalkars Wehr in allen Ortschaften rasch zur Stelle

Kalkar · In der Kalkarer Feuerwehr haben in der vergangenen Woche Gerüchte über eine angeblich von der Verwaltung geplante Zusammenlegung von Löschgruppen und Gerätehäusern für Unruhe gesorgt.

Stadtbrandinspektor Franz Poorten hatte eindringlich vor der Umsetzung derartiger Konzepte gewarnt. Bei der Feuerwehr dürften Kostenüberlegungen auch angesichts der prekären finanziellen Situation der Stadtkasse nur eine untergeordnete Rolle spielen, betonte der Kalkarer Feuerwehr-Chef.

Nun, nachdem es am vergangenen Donnerstag ein Gespräch zwischen ihm und Bürgermeister Gerhard Fonck gegeben hatte, nahm er nochmals schriftlich zu der Problematik Stellung. An diversen Feuerwehr-Gerätehäusern sei Sanierungsbedarf festgestellt worden, da jahrelang trotz diverser Mängelmittelungen nicht investiert worden sei. Seitens der Verwaltung ist nach Angaben von Franz Poorten zugesichert worden, dass der Entwurf des Brandschutzbedarfsplanes vor der politischen Diskussion mit den Führungskräften der Feuerwehr abgestimmt werde. Ob in dem neuen Brandschutzbedarfsplan Standortveränderungen von Gerätehäusern vorgeschlagen werden, könne derzeit noch nicht gesagt werden. Sollte dies jedoch der Fall sein, so würden diese Vorschläge von der Feuerwehr im Sinne der Sicherheit der Bürger sehr kritisch geprüft werden, versicherte der Stadtbrandinspektor. Erste Ergebnisse sollen laut Franz Poorten im April vorliegen.

Der Stadtbrandinspektor betont zudem, dass die Feuerwehr Kalkar derzeit ihren gesetzlichen Auftrag erfüllen könne. Sie verfüge über 190 Freiwillige Feuerwehrmänner, die sich in ihrer Freizeit für das Gemeinwohl engagierten. Im Brandfall sei schnelle, qualifizierte Hilfe in allen Ortschaften gewährleistet. Eine Einsatzstelle im Stadtgebiet wird im Regelfall nach Angaben von Franz Poorten innerhalb von acht Minuten nach der Alarmierung erreicht.

Allerdings gibt der Kalkarer Feuerwehr-Chef zu bedenken, dass genauso wie vielen anderen Städten und Gemeinden auch in Kalkar tagsüber an Wochentagen schwierig sei, mit der Alarmierung genügend Feuerwehrleute zu erreichen. Viele Feuerwehrmänner arbeiteten nun mal außerorts und stünden damit tagsüber nicht zur Verfügung. Um dennoch diesen Personalmangel zu kompensieren, würden seit Jahren bei Einsätzen mehrere Löschgruppen alarmiert, die eigentlich von einer einzigen Löschgruppe bewältigt werden könnten.

Weiterhin haben laut Franz Poorten viele Löschgruppen Personalbedarf. Ein Grund für diese Personalentwicklung ist nach Einschätzung des Kalkarer Stadtbrandinspektors auch in dem Wegfall der Wehrpflicht und damit in dem Wegfall des Ersatzdienstes zu suchen. Viele junge Männer hätten früher ihren Ersatzdienst in der freiwilligen Feuerwehr abgeleistet und seien nach Beendigung des Ersatzdienstes der Feuerwehr treu geblieben. Die Feuerwehr werde weiterhin versuchen, junge Menschen durch gezielte Werbeaktion im Internet oder in den Schulen für den Dienst in der Feuerwehr zu gewinnen.

(dido)
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