KALKAR (RP) Oftmals hat Geschichtsunterricht den Ruf, verstaubt und übermäßig abstrakt zu sein - wie ungerechtfertigt dieses Vorurteil ist, konnten die Schüler der neunten Klassen des Jan-Joest-Gymnasiums in Kalkar erleben. In Zusammenarbeit mit dem katholischen Bildungszentrum in der Wasserburg Rindern und dem Maximilian-Kolbe-Werk war es der Schule möglich, eine Gruppe von elf polnischen Überlebenden der NS-Schreckensherrschaft nach Kalkar zu holen. Diese berichteten den Schülern von ihren Erlebnissen während und nach der Zeit des Nationalsozialismus. Gebannt lauschten die Zuhörer den Geschichten über den Widerstandskampf im Warschauer Ghetto, den schrecklichen Vorgängen in Lagern wie Majdanek und Treblinka, aber auch den Schwierigkeiten dabei, nach Ende des Krieges wieder ins Leben zurück zu finden.

Als die Schüler im Anschluss die Möglichkeit hatten, Fragen zu stellen, wurde auch angesprochen, ob es nicht an irgendeiner Stelle im Leben der ehemaligen Häftlinge Rachegefühle gegeben hätte. Dies wurde klar verneint, stattdessen hielten die polnischen Besucher ein überzeugendes Plädoyer für Versöhnung und Verständigung.