Kleve Pétanquespieler aus Goch und Redon feiern 30-jährige Partnerschaft

Kleve · Die meisten Ehen gehen in der heutigen Zeit statistisch betrachtet nach fünf Jahren bereits in die Brüche. Die freundschaftliche Beziehung der Pétanquespieler aus Goch und der Partnerstadt Redon besteht in diesem Jahr bereits seit 30 Jahren.

Genauer gesagt seitdem sich Boulespieler aus Goch rund um Bianca de Kluis und Berthold Perret sowie in Redon um Bernard Couny und Pierre Lemarchand, den Gründern dieser Jumelage, austauschen, wurden die Beziehungen immer intensiver. Nicht nur für Goch, sondern auch für viele andere Städte in Deutschland ist diese aktiv gelebte Partnerschaft beispielhaft.

In den ersten zwanzig Jahren dieser Freundschaft tauschte man sich gar zwei Mal im Jahr aus. Christi Himmelfahrt nutzten die Deutschen den Brückentag, um sich Richtung Redon aufzumachen, wogegen die Gäste aus Redon immer sehr zahlreich im August zur bundesweit bekannten Goch Ouvert in den Stadtpark kamen. Seit etwa zehn Jahren finden die Austausche lediglich einmal jährlich zu Himmelfahrt statt. Rund um den sportlichen Hintergrund des Boulespieles wurden dabei immer auch kulturelle Programmpunkte angeboten, so dass die Franzosen unterdessen den Niederrhein und das Ruhrgebiet kennen und lieben gelernt haben und den Deutschen die Bretagne zur zweiten Heimat geworden ist.

In diesem Jubiläumsjahr führte der Weg nach St. Hilaire de Riez in der Vendée. Dort hatten die Redonnaiser einen kleinen Ferienpark angemietet, in dem in Strandnähe des Atlantik, bei herrlichstem Wetter, vier Tage feiern auf dem Programm standen. Gemeinsame Frühstücke in Campingatmosphäre, kollektive Nutzung der Sanitärgebäude und viele lustige Spiele und Strandbesuche schweißten die Gruppe noch mehr zusammen. Eine Jumelage Olympiade, die sich mit zusammengewürfelten Mannschaften über drei Tage erstreckte, verwischte alle Grenzen. Ein Besuch der Halbinsel Noirmoutier war in diesem Jahr der kulturelle Höhepunkt. Bei herrlichem Wetter machte sich die Karawane auf, um bei großer Ebbe im Wattenmeer auf Meeresfrüchte-Jagd zu gehen, die dann abends, fachmännisch zubereitet, kredenzt wurden.

30 Jahre Freundschaft bedeuten aber auch, dass mittlerweile drei Generationen an der Jumelage teilnehmen und die jüngsten Teilnehmer erst wenige Monate alt waren. Ein Ende ist deshalb auch noch nicht in Sicht. Gerade wurde, eigens zum Erhalt dieser Freundschaft, ein Organisationskomitee gebildet, dass mit frischem Wind und neuen Ideen an die Sache herangeht.

Ein erstes wichtiges Ergebnis ist, dass die Goch Ouvert im Gocher Stadtpark wieder aufleben wird. Unter dem bereits gesicherten Namen "www.goch-ouvert.de" wird es schon bald die ersten Informationen geben und die deutschen Organisatoren sind sich sicher, dass es sofort im ersten Jahr wieder eine Rekordteilnahme geben wird.

Dieses Turnier gehörte lange Jahre mit 128 teilnehmenden Doublettes zu den größten Turnieren in Deutschland und war das größte in NRW.

(RP)
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