Kranenburg Steins: "B 9 Richtung Nimwegen wird es nicht geben"

Kranenburg · Diese Aussage ließ an Deutlichkeit nichts zu wünschen übrig: "Die Trasse ist tot, sie wurde aus dem Regionalplan gestrichen. Eine Fortsetzung der B 9 Richtung Nimwegen wird es in den nächsten 30 Jahren nicht geben. Das muss ich ihnen in aller Offenheit zum Ausdruck bringen." Bürgermeister Steins sagte dies im Rahmen des Unternehmerfrühstücks mit der Wirtschaftsförderung Kreis Kleve. Fast 50 Gäste - deutlich mehr als in der Vergangenheit - wohnten dem Treffen im Caféhaus Niederrhein bei und erlebten Landrat Wolfgang Spreen mit einem überzeugenden Dankeschön an die Unternehmer, die "unter Rahmenbedingungen arbeiten müssen, die nicht immer die einfachsten sind".

Zunächst blickte der Landrat auf die nahe Draisine, auf deren Gleisen er gerne auch wieder eine richtige Zugverbindung erleben würde. Erneut brachte der Landrat zum Ausdruck, dass der Niers-Express durchaus mehr Zuverlässigkeit zeigen könnte. Hier sei man als Kreis gefordert, aufmerksam zu bleiben.

Kranenburgs Günter Steins begegnete seinen Unternehmern erstmals als Bürgermeister einer schuldenfreien Gemeinde. Das solle auch so bleiben, formulierte der erste Bürger seine Wünsche für die Zukunft. Nicht Gewerbesteuererhöhungen, sondern der angedachte Windpark über den Baumkronen des Reichswalds sollte helfen, weitere Gewerbesteuern in die Gemeindekasse zu spülen. 32 000 Haushalte könnten mit Strom versorgt werden - deutlich mehr als Kranenburg selbst habe. Und was für die notwenigen Flächen mit Kiefernwald gerodet werden müsse, das werde anderswo mit Laubwald wieder aufgeforstet. Die benötigte Fläche betrage insgesamt zehnHektar aus einer 2156 Hektar großen Waldfläche.

Ein gutes Zeugnis stellte Dr. Andreas Henseler, der neue Leiter der IHK-Geschäftsstelle im Klever Technologie-Zentrum, dem Kreis Kleve und seiner Wirtschaftsförderung aus. 52 Standortfaktoren hatte die IHK in der Region abgefragt, bei den berufsbildenden Schulen punkte man ganz besonders. Die "Achillesferse", wie der Leiter im TZK es nannte, bleibe das Thema Breitbandversorgung. Hier müsse das Land deutlich mehr Mittel bereit stellen, um Anschluss an die Ballungsräume erreichen zu können. Gerade in Kranenburg war es Henseler wichtig, auf die Chancen einer grenzübergreifenden Zusammenarbeit zu achten.

(RP)
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