Kleve/Emmerich Studenten in die Kaserne ?

Kleve/Emmerich · Emmerich könnte zweiter Fachhochschulsstandort werden. Neben Kleve. Für anderthalb Jahre, weil in der Kreisstadt die Hörsäle noch nicht fertig sind. Das erklärte die Präsidentin der Hochschule jetzt bei einem Vortag.

Kleve/Emmerich: Studenten in die Kaserne ?
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Wird auf dem Kasernengelände ein Campus für Studierende der Hochschule Rhein-Waal entstehen?

Kleve/Emmerich: Studenten in die Kaserne ?
Foto: Andreas Endermann

"Zurzeit wird geprüft, ob die Kaserne als zweiter großer Standort in Frage kommt", erklärte Professor Dr. Marie-Louise Klotz, Präsidentin der Hochschule, im Rahmen eines Vortrages, den sie im Hotel Stadt Emmerich hielt. Diese Frage solle sich bis zum Wintersemester (September) entscheiden.

Eine Tendenz, die Bürgermeister Johannes Diks der Rheinischen Post auf Anfrage bestätigte. "Gemeinsam mit Vertretern der Hochschule haben wir das Kasernengelände besichtigt." Dabei sind alle Liegenschaften, in denen sich größere Räume befinden von Interesse, weil es an Hörsälen mangelt. Wie das Unteroffiziersheim. Wie das Freizeitheim. Und die Turnhalle. Die Mannschaftsunterkünfte sind nicht von Interesse.

Emmerich als Studentenstadt

"Im September beginnen 500 Studenten ihr Studium in Kleve", so Diks, der um die Platzprobleme der Hochschule weiß und daher vor einigen Wochen Emmerich in Kleve noch einmal ins Gespräch brachte. "Zumindest für anderthalb Jahre hätten wird dann viele Studenten auch in Emmerich. Das würde die Stadt zusätzlich beleben", so der Bürgermeister weiter.

Auch der Öffentliche Nahverkehr müsste ausgebaut werden, wovon auch die Emmericher Bürger profitieren würden. Busse müssten öfter fahren, wovon sich Diks einen Multiplikationseffekt verspricht. Denn: Bei entsprechenden Fahrzeiten wird die Promenade an lauen Sommerabenden auch für die Klever interessant. Und nicht nur für die Studenten. Das ist aber alles noch Zukunftsmusik. Trotzdem war das Interesse am Vortrag von Dr. Marie-Louise Klotz, die von der CDU-Frauenunion eingeladen worden war, schon jetzt groß. Fast ein Drittel Jugendliche konnte die Vorsitzende Irmgard Kulka unter den Zuhörern begrüßen.

Seit dem 1. Mai 2009 wird in Kleve studiert. Rund 132 Studenten absolvieren ihre Studiengänge. Davon 97 am Standort Kleve, die anderen in Kamp-Lintfort. Die Hochschule ist international ausgerichtet, viele Studiengänge werden in englischer Sprache gehalten.

Als Bachelorstudiengänge werden zurzeit "Bio Science and Health" und "International Business und Social Sciences" in Kleve und E-Government in Kamp-Lintfort angeboten.

Im nächsten Wintersemester kommt der Fachbereich Technologie und Bionik neu hinzu. Im Bereich "Life Sciences" sollen die Bachelorstudiengänge "Agriculture" und "Agribusiness" ergänzt werden. Im Fachbereich Bio Technologie wird das Studium "Qualität, Umwelt, Sicherheit und Hygiene" möglich sein.

Info: Dr. Marie-Louise Klotz lud die Anwesenden zum Tag der offenen Tür in Kleve am Freitag, 23. Januar, von 9 bis 15 Uhr, ein.

(RP)
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