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Kleve Stunker probten auf Schloss Gnadenthal

Kleve · Das Treffen ist Ritual: Jedes Jahr kommen in den grauen Herbstwochen die Mitglieder der Kölner Stunksitzung zu einem intensiven Arbeitswochenende auf Schloss Gnadenthal. Jenem Ort, wo der Freidenker Anacharsis Clooths aufwuchs, der später als Redner des Menschengeschlechts auf dem Schafott landete. Frei- und Querdenker sind die Stunker sowieso, und ein bisschen als Redner des Menschengeschlechts verstehen sich die Kabarettisten aus Köln auch. Letztlich holt ihr Gründungsmitglied Bruno Schmitz aus Kleve die Truppe an den Niederrhein.

 Teile des Ensembles der Kölner Stunksitzung am Klever Schloss Gnadenthal.

Teile des Ensembles der Kölner Stunksitzung am Klever Schloss Gnadenthal.

Foto: Stade

In diesem Jahr haben Schmitz und die Stunker ein ausgewachsenes Programm vor der Brust: 55 Mal soll die Sitzung in diesem Jahr zwischen dem 17. Dezember und dem 28. Februar über die Bühne des E-Werks gehen. Vor 1200 Menschen Abend für Abend. Die Karten waren nach einer Stunde ausverkauft. Nur in Kleve, so Schmitz, wird es am 29. Oktober ab 11 Uhr im Restaurant Aussichtsturm, der Stamm-"Kneipe" des Kleinkunstvereins Cinque, noch welche geben. Für die Fahrt nach Köln zur Sitzung am 8. Januar, um 15 Uhr ab Bahnhof. Man kann Karten mit und welche ohne Busfahrt kaufen.

In Kleve haben 23 Mitglieder der Sitzung sowie die Regie und Autor Rainer Rübhausen an den Nummern gearbeitet. In zwei Tagen wurden 30 verschiedene Sketche durchgeackert, diskutiert und vervollständigt, versuchte man, die Ideen zu verfeinern.

Denn nur 18 Nummern haben die Chance, tatsächlich auch aufgeführt zu werden. So stellen sich die Stunker vor, wie Merkel ihre Coolness verliert und sich einmal bei einer Neujahrsrede so richtig aufregt. "Sie muss ja sonst immer so diszipliniert sein", sagt Schmitz. Bei der AfD denkt man an Politiker, die nur kleine Fische aus dem Fluss ziehen und eine Frauke Petry, die am rechten Rand des Flusses die dicken Karpfen aus dem Wasser holt. Angedacht ist auch Nummer, in der Willy Brandt wieder auf die Erde fällt, sich verwundert die veränderte Republik anschaut und seine SPD nicht mehr wiedererkennt. "Das Thema Wohnen packen wir auch an", sagt Schmitz. Weil das Leben in Köln so unverschämt teuer ist, ziehen die Kölner aus und gründen im Ruhrgebiet echt kölsche Veedel. Dann ist das Wasser der Emscher natürlich richtig "joood". . .

(RP)
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