Kreis Kleve Synode beschließt Regionenbildung

Kreis Kleve · Im Gocher Kastell wurden auf der 217. Synode des Evangelischen Kirchenkreises weitreichende Entscheidungen getroffen. So kommt es zu Fusionen.

 Superintendent Hans-Joachim Wefers betonte, dass es ein "Weiter so" bei reduzierten Dienstumfängen nicht mehr gäbe.

Superintendent Hans-Joachim Wefers betonte, dass es ein "Weiter so" bei reduzierten Dienstumfängen nicht mehr gäbe.

Foto: Kirchenkreis

Im Gocher Kastell tagte die 217. Synode des Evangelischen Kirchenkreises Kleve. Auf der Tagesordnung standen neben Berichten des Superintendenten, der Gemeinden, der Verwaltung und kreiskirchlicher Arbeitsgebiete ein Antrag des Kirchlichen Dienstes in der Arbeitswelt, ein Antrag der Kirchengemeinde Sonsbeck, die Auflösung des kreiskirchlichen Diakonieausschusses und die Nachwahl der Synodalbeauftragung Seelsorge/Beratung.

Mit nur einer Gegenstimme und einer Enthaltung wurde die vorgeschlagene Regionenbildung im Kirchenkreis (Nord, West, Ost, Süd) von der Synode begrüßt. Sechs Gemeinden haben sich als "Region West" bereits seit Februar regelmäßig getroffen. Eine gemeinsame Planung der Gottesdienste und die Zusammenarbeit im Konfirmandenunterricht ab 2018 wurden bereits verabredet und der Synode vorgestellt.

"Der Paradigmenwechsel besteht bei den pfarramtlichen Kooperationsräumen darin, dass Gemeinden bei Vakanzen und Neubesetzungen im Pfarrdienst nicht mehr alleine, sondern im Austausch mit mehreren Presbyterien agieren", erklärte Superintendent Hans-Joachim Wefers. In seinem Bericht dankte Wefers den Organisatoren und Akteuren der Veranstaltungen im Jahr des Reformationsjubiläums. Besonders erwähnte er den Kreis-Kirchentag im APX, die Nacht der Chöre in Issum und den Eröffnungsgottesdienst in der LVR-Klinikkirche Bedburg-Hau. Des Weiteren rief er die Gemeinden auf, mit ihren Pfarrpersonen zu verbindlichen Dienst-Absprachen zu kommen. Ein "Weiter so" bei sich perspektivisch reduzierenden Dienstumfängen würde es nicht geben. Eifrig diskutierte die Synode bei der Aussprache zum Bericht den Abschnitt "Spirituelles - Feier des sonntäglichen Gottesdienstes" und die Frage, was zu einem gut (besucht)en Gottesdienst beiträgt: "Gute und für viele singbare Kirchenmusik über die Orgelmusik hinaus, Predigten mit mehr Bezug zu heutigen Fragen, unter Heranziehung dazu tatsächlich "sprechender" Bibeltexte, nicht nur der in der Perikopenordnung kirchlich vorgeschlagenen Texte, Beteiligungskultur und ein auch sonst lebendiges Gemeindeleben", lauteten Antworten in der Diskussion.

Ein Antrag des Fachausschusses Kirchlicher Dienst in der Arbeitswelt (KDA) forderte, den Beschluss aus dem Jahr 2014, Aufgabe des Arbeitsgebietes 2019, neu zu verhandeln. Statt der kompletten Aufgabe sollte dadurch gespart werden, dass die Arbeit des 2019 in den Ruhestand wechselnden Pfarrers von einem angestellten Sozialsekretär/-in weitergeführt wird. Die Diskussion zeigte, dass der Kirche die Aufgabe von wichtigen Arbeitsgebieten nicht leicht fällt. Auf der anderen Seite bleibt das 2014 formulierte Einsparziel von 100.000 Euro mittelfristig unverändert. Der Antrag, den Ausschussvorsitzender Rudolf Müller einbrachte, wurde später zurückgezogen. Andere Finanzierungsmöglichkeiten, etwa eine Kooperation mit Diakonischen Werken der Region, sollen gesucht werden.

Die Kirchenkreise am Niederrhein/Duisburg sind die einzige Region in der Landeskirche, die noch einen hauptamtlichen KDA als Bindeglied von Kirche zu Landwirtschaft, Industrie und Wirtschaft gemeinschaftlich finanzieren.

Die Synode schloss sich dem Vorschlag der Kirchengemeinde Sonsbeck und des Kreissynodalvorstands an, über die Kirchenleitung andere Kirchenkreise, Landeskirchen und Bistümer in Nordrhein-Westfalen zu bitten, sich dem Aufruf "mehr Geld für den Erhalt kirchlicher Baudenkmäler bereitzustellen" anzuschließen. Der Fachausschuss Diakonie im Kirchenkreis wurde auf eigenen Wunsch hin aufgelöst, die Neubildung eines sozialethischen Ausschusses wird überlegt. Für die Synodalbeauftragung Seelsorge-Beratung- Supervision/Coaching wurden die Pfarrer Holger Mackensen und Hartmut Pleines gewählt. Die nächste Kreissynode findet im kommenden Jahr am Samstag, 16. Juni, in der Ev. Kirchengemeinde Sonsbeck statt.

(RP)
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