Kalkar Täglich Mittagstisch im Kalkarer Beginenhof

Kalkar · Mittwochs ist das Speisezimmer in einem von Kalkars historisch wertvollsten Gebäuden weiterhin für die Senioren reserviert. An jedem anderen Wochentag ist der "Beginenhof" an der Kesselstraße neuerdings für jedermann zugänglich. Von 12 bis 14 Uhr gibt es einen Mittagstisch, der jeden Tag ein anderes günstiges Menü aus dem Bereich der Hausmannkost anbietet, zudem wochenweise eine lukullische Besonderheit, die dann ein paar Euro mehr kostet. Mal ist es Makrelenfilet, mal Gänsekeule - jeweils mit passendem Dessert.

 Karl-Heinz Liewiung, Giana Müller-Civil und Peter Kersten, v.l.

Karl-Heinz Liewiung, Giana Müller-Civil und Peter Kersten, v.l.

Foto: Evers

Verantwortlich für das Gelingen der Speisen ist Peter Kersten, der im Beginenhof auch das "Essen auf Rädern" für das Sozialwerk produziert. Seit Juli ist Kersten, der schon in namhaften Hotels kochte, Pächter der Gastronomie im Haus. Er wird von einem zweiten Koch - Karl-Heinz Liewing, vor vielen Jahren in der "Gildenkamer" am Herd - und seiner Partnerin Gianna Müller-Civil, einer Hotelfachfrau, unterstützt. Ein dritter Kundenkreis soll mehr und mehr hinzu kommen: die Teilnehmer an den Kursen der noch jungen Kunstakademie Kalkar.

Hans-Hermann Bottenbruch, gemeinsam mit Harald Rickes Betreiber der Galerie Hof Nr. 3 in Kalkar und der Kunsthalle auf der Monrestraße, zeigt seit einiger Zeit auch im Beginenhof auf der Kesselstraße Kunst. Im Atelier im Obergeschoss ist Platz für die Seminare der Akademie, die von Prof. Herbert Hockauf und Bottenbruch geleitet wird. Im kommenden Frühjahr soll es so richtig losgehen mit Angeboten zu Malerei, Bildhauerei oder Druckgrafik. "Und die Leute sitzen ja abends noch gerne beim Wein und einem leckeren Essen zusammen", erklärt Bottenbruch den Entschluss, einen guten Koch mit ins Konzept einzubinden. Einig geworden war man sich, als Caterer Kersten zur Eröffnung der Kunstakademie besonders leckere Suppen servierte.

Der Beginenhof ist eines der schönsten mittelalterlichen Patrizierhäuser am unteren Niederrhein. Seit dem späten 14. Jahrhundert lebten dort Frauen als Laien in klösterlicher Gemeinschaft. Später schlossen sie sich verschiedenen Orden an. Erst 1802 verließen die letzten Schwestern das Kloster, das in private Hände gelangte. Lange Jahre nutzte die FBS das alte Haus im Besitz des Sozialwerks. Bottenbruch baut in dem Gebäude seit Sommer 2015 seine Akademie auf. Die gut erhaltenen und sanierten Wand- und Deckenmalereien, die die hohen Räume schmücken, schaffen eine besondere Atmosphäre, die nicht nur Kunstschaffende, sondern auch Freunde eines guten Essens genießen sollen. Peter Kersten kocht auch gerne für Familienfeiern oder Betriebsfeste - in mittelalterlichem Ambiente. Kontakt: Telefon 02824 4685.

(RP)
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