Bedburg-Hau-Hasselt Technischer Defekt löste Großbrand aus

Bedburg-Hau-Hasselt · Firmenchef musste vor zwei Wochen Insolvenzantrag stellen. Halle soll wieder aufgebaut werden.

 Günter Rogmann vor dem Rest, den die Flammen von seiner Lagerhalle übrig gelassen haben.

Günter Rogmann vor dem Rest, den die Flammen von seiner Lagerhalle übrig gelassen haben.

Foto: Gottfried Evers

Es war ein technischer Defekt, der den Großbrand in dem Dachdeckerbetrieb ausgelöst hat. Bei der Untersuchung wurden keine strafrechtlich relevanten Details festgestellt. Demnach ist klar, dass die Halle nicht vorsätzlich angezündet wurde.

Für Jacob Rogmann (82) und seinen Sohn Günter (53) ist es wichtig, dass die Ursache geklärt ist. Denn in der Nachbarschaft kursierten die wildesten Gerüchte. So hieß es unter anderem, die Inhaber hätten die Lagerhallen selbst angezündet. Grund für die Unterstellungen war, dass die Rogmann GmbH & Co. KG Bedachungen vor knapp zwei Wochen einen Insolventantrag gestellt hatte. "Das Gerede bleibt dann nicht aus", sagt Günter Rogmann. Für den 53-Jährigen ist am Mittwoch ein Stück seines Lebens verbrannt. Aber nicht nur für ihn. Sein Vater, Jacob Rogmann, hat ebenfalls sein Leben zwischen Ziegeln und auf Dächern verbracht. Denn das Unternehmen ist reich an Tradition. 1856 wurde es gegründet. Nach dem Krieg half Seniorchef Jacob Rogmann nicht nur beim Wiederaufbau der Schwanenburg mit, sondern saß auch auf dem Dach der Stiftskirche. Aus Kleve war die Firma 1976 nach Hasselt umgezogen.

Gestern Mittag wartete Günter Rogmann auf den Mann, der nach dem Sachverständigen der zweitwichtigste in dem Brandfall ist. Ein Mitarbeiter der Versicherung hatte sich angekündigt. Für den Dachdeckermeister ist klar, dass er seinen Betrieb an der Stelle auch wieder aufbauen will. "Es soll hier weitergehen. Wir wollen die Halle hier auch wieder aufbauen", sagt Günter Rogmann. Doch zuvor muss aufgeräumt werden. Und zwar mit dem Bagger.

Gestern stieg immer noch Qualm aus der abgebrannten Lagerhalle auf. Der Geruch ist beißend. Im Inneren steht ein ausgebrannter VW Bulli mit Anhänger. Von dem, was in der Halle stand, ist nichts mehr zu gebrauchen. In einem Bereich hatte man gerade zwei Büroräume neu eingerichtet. Schreibtische, Schränke - alles Materialien, die sich hervoragend als Brennmaterial eignet. Günter Rogmann will möglichst schnell die Halle abreißen, um den Betrieb wieder vernünftig führen zu können. Seine vier Mitarbeiter waren gestern wieder auf den Baustellen unterwegs.

Selbst hatte der 53-Jährige den Ausbruch des Brands nicht bemerkt. Sein Wohnhaus steht etwa 20 Meter von dem Betrieb entfernt. "Ich saß in einem Büro. Dann klingelten Passanten und haben mich auf das Feuer aufmerksam gemacht. Doch da war schon alles zu spät", sagt Günter Rogmann.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort