Kleve-Donsbrüggen Totenhügel erstrahlt in neuem Glanz

Kleve-Donsbrüggen · Die Waldpark-AG hat unter der Führung des Klevischen Vereins ein neues Kapitel geschrieben.

 Die Jagdhornbläser spielten beim Festakt für den wieder hergerichteten Spielberg auf.

Die Jagdhornbläser spielten beim Festakt für den wieder hergerichteten Spielberg auf.

Foto: Markus van Offern

Der Spielberg im Wald bei Donsbrüggen hat eine lange Geschichte: Entstanden ist er wahrscheinlich in der Eisenzeit, diente den Menschen als Totenhügel. Später ging er vom Besitz der Römer in den der fränkischen Könige über. Im 17. Jahrhundert integrierte schließlich der Statthalter Johann Moritz von Nassau-Siegen den Spielberg in seine Landschaftsgestaltung.

Die Waldpark-AG unter der Führung des Klevischen Vereins für Kultur und Geschichte schrieb nun ein neues Spielberg-Kapitel: Nachdem der Hügel nahe der gleichnamigen Straße in den letzten Jahrzehnten zunehmend verwildert war, richtete die Arbeitsgemeinschaft das alte Bodendenkmal mit viel ehrenamtlichem Einsatz wieder her. In der vergangenen Woche wurde der Spielberg, der vom Wildwuchs befreit und hergerichtet wurde, mit einem Festakt eingeweiht.

Gerlinde Semrau-Lensing, die mit ihrem Arbeitskreis Kermisdahl-Wetering im Klevischen Verein die Pflege und Wiederherstellung des alten Totenhügels initiierte, dankte den zahlreichen ehrenamtlichen Helfern und Sponsoren: "Wir freuen uns über die vielen Menschen, die mitgewirkt haben. Was nützt die Arbeit des Arbeitskreises, wenn das Ganze nicht umgesetzt wird, weil keine helfenden Hände und kein Geld da sind."

Kleves stellvertretender Bürgermeister Joachim Schmidt lobte den ehrenamtlichen Einsatz der Arbeitsgemeinschaft ebenso wie Freddy Heinzel, Honorarkonsul der Niederlande in Kleve.

"Die Klever Gärten sind auch für die Niederländer ein besonderer Anziehungspunkt", so Heinzel. Wolfgang Wegener vom LVR-Amt für Bodendenkmalpflege betonte das große archäologische Interesse, das der LVR an der jahrtausendealten Landmarke hat.

Hanns-Karl Ganser vom Regionalforstamt Niederrhein wies darauf hin, dass der Reichswald durch landschaftliche Maßnahmen und die Zerstörungen des Zweiten Weltkrieges stark gelitten hat und regelmäßiger Pflege bedürfe. Deswegen sei das ehrenamtliche Engagement der Arbeitsgemeinschaft auch ein "Anstoß, den die Verwaltung braucht."

Neben dem Klevischen Verein gehören auch das Regionalforstamt Niederrhein, die Heimatfreunde Materborn, der Heimatverein Arenacum Rindern, der Heimatverein Donsbrüggen sowie der Kellener Heimat- und Kulturverein der Waldpark-AG an.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort