Kreis Kleve Treff und Schwangerschaftsberatung

Kreis Kleve · In kreativer Runde sollen ausländische und deutsche Frauen einander besser kennenlernen und sich austauschen. Diese Möglichkeit bietet ab sofort die Schwangerschaftberatung "donum vitae" in Kleve an.

Lichtdurchflutet und schlicht, aber einladend eingerichtet ist der Gemeinschaftsraum. An den weißen Wänden stechen bunte Bilder und Collagen hervor, hergestellt von Besucherinnen der Schwangerschaftsberatung von "donum vitae". Sie unterhalten sich über ihre Heimat, Religion, die eigene Kultur, aber auch Kinder, Familie und Arbeit sind Gesprächsthema: Deutsche und ausländische Frauen tauschen sich in kreativer Runde aus über ihren Alltag. Ein Projekt des Vereins "donum vitae" in Kleve macht es möglich. Bei kreativen Treffen im Quartier der Organisation an der Albersallee 140 treffen unterschiedliche Kulturen aufeinander.

"Die Frauen sollen Kontakte knüpfen, einander besser kennenlernen", sagt Beraterin Birgit Pieper. Jeden ersten und dritten Donnerstag im Monat von 9.30 bis 11.30 Uhr findet ein Treffen statt, in dem sich deutsche und geflüchtete Frauen austauschen und gemeinsam kreativ werden können. So entstehen Bilder und Fotos, und bei der Arbeit kommen die Frauen ins Gespräch. "Es ist manchmal gut, trotz Schwierigkeiten und Sorgen etwas Schönes miteinander zu machen", sagt Vereinsvorsitzende Theresia Wagner-Richter. Aktuell werden gemeinsam Collagen über das eigene Leben erstellt. "Die Frauen arbeiten an einem ,Buch des Lebens'", sagt Pieper. "Sie beschäftigen sich damit, was sie ausmacht und was im Leben sie so hat werden lassen, wie sie sind."

Anstoß für das Projekt waren die Ergebnisse des Jahresberichts 2016. 60 Prozent der Beratungsanfragen stammten von Flüchtlingsfamilien und wurden durch Spendengelder finanziert, ergab die Statistik. Ziel dieses Projektes sei, dass die ausländischen Frauen besser Kontakte knüpfen und zunächst in der örtlichen Gemeinschaft Fuß fassen können. "Der Anteil der ausländischen Besucherinnen des Treffs ist noch sehr hoch", sagt Pieper. "Wir würden uns über weitere deutsche Frauen sehr freuen." In der Vergangenheit seien außerdem bereits bei anderen Projekten Patenschaften zwischen Deutschen und Flüchtlingsfrauen entstanden. "Wir können uns gut vorstellen, dass etwas Derartiges auch hier klappt", sagt Pieper. Paten begleiten die Frauen bei Arzt- und Amtsterminen, können aber auch bei Fragen rund um Schwangerschaft, Kind und Familie unterstützen.

Während der Treffen herrsche eine entspannte Atmosphäre, sagt die Beraterin. Pieper: "Sie haben hier zumindest für eine Stunde Auszeit von den Sorgen im Alltag." Das Gefühl, anzukommen und trotz Sprachbarriere verstanden zu werden, steht im Vordergrund. Zur Unterstützung der Kommunikation sind aber auch ehrenamtliche Dolmetscher bei den Treffen anwesend.

Am Kursus kann jede Frau teilnehmen, egal welcher Herkunft, welchen Alters und welcher Religion. Bei Besuch wird um eine Beteiligung an den Materialkosten in Höhe gebeten, diese beträgt zwei Euro. "donum vitae" finanziert zurzeit die Treffen durch Spenden und gestiftete Mittel.

Der Verein mit Sitz in Kleve und in Moers bietet Frauen Beratung und Unterstützung während einer Schwangerschaft an. Zum Aufgabenfeld zählen außerdem Aufklärung und Prävention an Schulen. Im vergangenen Jahr wurden im Kreis Wesel und im Kreis Kleve insgesamt 600 Frauen beraten. 60 Prozent der Anfragen stammten von Frauen mit Migrationshintergrund.

Weitere Informationen gibt es im Netz auf www.donumvitae-kleve.de oder telefonisch unter 02821 97925657.

(juz)
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