Kleve-Donsbrüggen Um Gottes willen! - Weskamp geht

Kleve-Donsbrüggen · Bernhard Weskamp war fast 27 Jahre Pastor in der Pfarrgemeinde St. Lambertus Donsbrüggen. Sein Leitgedanke war: "Mein Freund am Spielfeldrand war Jesus von Nazareth." Mit einem Dankgottesdienst wurde er gestern verabschiedet.

 Pastor Bernhard Weskamp nimmt Abschied von Donsbrüggen. (vorne v. l.): Propst Johannes Mecking, Bürgermeister Theo Brauer, Pfarrer Christoph Grosch und der scheidende Pfarrer und Kaplan Michael Berentzen.

Pastor Bernhard Weskamp nimmt Abschied von Donsbrüggen. (vorne v. l.): Propst Johannes Mecking, Bürgermeister Theo Brauer, Pfarrer Christoph Grosch und der scheidende Pfarrer und Kaplan Michael Berentzen.

Foto: Gottfried Evers

Das war typisch Pfarrer Bernhard Weskamp: Bevor der eigentliche Dankgottesdienst zum Abschied nach fast 27 gesegneten Jahren als Pastor in Donsbrüggen begann, gab es durch ihn ein "Vorprogramm". "Als Kaplan von Duisburg kommend, wollte ich als Straßenfußballer Gott gut ins Spiel bringen", sagte er, während die Menschen im zu kleinen Gotteshaus jeden freien Sitzplatz suchten und weitere hundert draußen vor dem Kirchenportal standen. "Mein Freund am Spielfeldrand war Jesus von Nazareth", sagte der fußballbegeisterte Geistliche, der im September 1988 zum ersten Mal durch die Eingangstüre des Pfarrhauses in Donsbrüggen ging.

"Ich durfte als Sämann Gottes in euer Dorf kommen. Ich liebe euch, und diese Liebe verbindet uns." Jetzt sei die 78. Minute gekommen, und Weskamp würde ausgewechselt. "Nur eine kleine Weile, und wir werden uns im Himmel wiedersehen." Sein Dank galt Gott für die wunderschönen Jahre in Donsbrüggen und am Niederrhein. Mit einer großen Messdienerschar waren mit dem Ortspfarrer die Konzelebranten Propst Johannes Mecking, die Pfarrer em. Lambert Brimmers und Hans-Josef Sürgers, Pfarrer Christoph Grosch und Kaplan Michael Berentzen in die St. Lambertus-Kirche eingezogen. Vom Seelsorgeteam standen auch Diakon Michael Rübo und Pastoralreferent Michael Beermann mit dem scheidenden Pfarrer am Altar.

Die Predigt im Dankgottesdienst hielt Kaplan Michael Berentzen. Das Tagesevangelium spreche neun Mal vom Bleiben. Und doch sei es ein Geschenk, dass diese frohe Botschaft gerade in dieser Abschiedsmesse gelesen würde. Jesus wolle sagen: "Bleibt in meiner Liebe!" In Christus zu bleiben, bringe viele Früchte. Der junge Kaplan dankte dem scheidenden Mitbruder für seinen unermüdlichen Dienst im Weinberg des Herrn. Die Kollekte war für die Osteuropa-Aktion, für die sich Pastor Weskamp seit 1990 ununterbrochen engagiert. Besonderen Anteil an der feierlichen Eucharistie hatte der Pfarrchor, der unter anderem Werke von Vivaldi, Mozart und Händel sang. Für den Pfarreirat wünschte Benedikt Pöhling eine "gute Nachspielzeit" mit Gesundheit, guten Kontakten und Gottes reichem Segen. Dem Fan von Reinhard Mey überreichte er die neueste CD.

Kreisdechant Mecking erinnerte an die segensreiche Tätigkeit des Pastors von Donsbrüggen. Sein Weggang sei ein Einschnitt für das Dorf. Ein großer Dank, verbunden mit einem Blumenstrauß und dem lang anhaltenden Beifall der Gemeinde, galt der Haushälterin Anni Goertz, die fast 27 Jahre bestens für den Pastor und die Gemeinde gesorgt habe. Nachdem der Hirtenstab vom Pastor an den Propst übergeben wurde, nahm Pfarrer Weskamp die Gitarre in die Hand und ließ seine Zeit in Donsbrüggen noch einmal Revue passieren. Der Musikzug Kranenburg geleitete die Gemeinde zum Sporthaus, wo Bürgermeister Theo Brauer an den "positiv anderen Priester" erinnerte. Bernhard Weskamp sei eine Bereicherung der Seelsorge in Donsbrüggen und darüber hinaus gewesen. Es gab ein Fahnenschwenken, Lieder des Kindergartens und der Messdiener, Luftballons stiegen in den Himmel, und auf dem Sportplatz riss die Reihe der Abschiednehmenden nicht ab. Pastor Weskamp wird vielen fehlen.

(RP)
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