Kalkar Ursache für Flüchtlingsstroms auch in Kalkar

Kalkar · Misereor-Referent im Rathaussaal. Syrische Flüchtlinge danken Bürgern der Nicolaistadt für Hilfen.

Die Ursachen der Flüchtlingsströme hat im Kalkarer Ratssaal Alexander Lohner, theologischer Referent des Bischöflichen Hilfswerkes Misereor, erläutert. In einem lebendigen Vortrag ging er auf die politischen sowie ethischen Aspekte ein und machte dabei deutlich, wie die europäische Lebensweise die Flüchtlingsströme mitverursacht.

Der Referent nannte zunächst die erschreckenden Zahlen der Flüchtlinge weltweit, wobei er aufzeigte, dass der größte Anteil von Flüchtlingen auf die von den Klimaveränderungen hervorgerufenen Katastrophen zurückgeht. In einem kurzen historischen Überblick wies er darauf hin, dass die wirtschaftliche Ausbeutung vor allem der Länder Afrikas die Krise dieser Länder weiter vorantreibt. Als Gründe für den Klimawandel nannte er den hohen Wasserverbrauch für Industrie und Landwirtschaft sowie Landgrabbing, das Aufkaufen von Land in großem Maßstab durch Konzerne oder Staaten. Häufig gehe es dabei nur um profitablere Herstellung von Nahrungsmitteln für den Verkauf auf dem Weltmarkt oder um Bodenspekulation.

Für die Zukunft sagte Alexander Lohner einen erheblichen Anstieg der Flüchtlingszahlen voraus. Ein steigender Meeresspiegel, Gletscherschmelze, extreme Wetterveränderungen würden vermehrt Menschen zur Flucht zwingen. Als Lösungsansätze nannte der Referent Maßnahmen zum Klimaschutz, eine Änderung des Lebensstils und des Konsumverhaltens.

Im Anschluss an den Vortrag kamen syrische Flüchtlinge zu Wort. Sie zeigten einen emotional ergreifenden Film über die Situation in ihrer Heimat und bedankten sich für die Unterstützung sowie die vielen Hilfen, die ihnen Kalkarer entgegengebringen würden.

(RP)
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