Kleve Ute Marks macht Marketing NRW-weit

Kleve · Kämmerer Willibrord Haas wird dem nächsten Hauptausschuss der Stadt Kleve ein Konzept für eine neue Form von Stadtmarketing und Wirtschaftsförderung unter einem Dach vorlegen. Dr. Rasch gilt als Favorit für die Chefstelle.

 Souvenir, Souvenir - Ute Marks mit einem "Strauß" von Andenken an die Stadt des Schwanenritters.

Souvenir, Souvenir - Ute Marks mit einem "Strauß" von Andenken an die Stadt des Schwanenritters.

Foto: KDS

Ute Marks geht. 14 Jahre lang hat die studierte Biologin und einstige Chefin von Antenne Niederrhein das Stadtmarketing in Kleve geleitet, jetzt wechselt sie Ende kommenden Monats zu einer Agentur, die landesweit Städte in Sachen Marketing berät. "Ich werde künftig nicht mehr an einem Standort arbeiten, sondern NRW-weit Städte und Kommunen beraten - vor allem im Rahmen von Förderprojekten", sagte Ute Marks gestern. Sie habe in Kleve keine Perspektiven mehr für sich gesehen und in dem aus ihrer Sicht guten Angebot der Agentur eine gute Perspektive für ihre Ideen von Stadtmarketing gesehen. Dennoch werde Kleve ihre Heimat bleiben. Hier werde sie künftig weiter ihren privaten Lebensmittelpunkt haben.

Nicht erst nach der Bürgermeisterwahl war klar, dass die Trennung von Stadtmarketing und Wirtschaftsförderung, hier Ute Marks, dort Dr. Joachim Rasch, in Kleve keine Zukunft mehr haben soll. Haas hatte schon im Oktober vorigen Jahres in München auf der Expo Real die Zusammenlegung der Gesellschaften angekündigt. Er wolle im Frühjahr 2016 dem Rat Vorschläge unterbreiten, die zum 1. Januar 2017 umgesetzt werden sollen, hatte Haas damals prophezeit. Das wird jetzt auch so kommen, bestätigte Haas gestern auf Anfrage. Hauptausschuss und Rat würden in nichtöffentlicher Sitzung über das Ansinnen der Stadtmarketing-Chefin und der damit verbundenen Konsequenzen diskutieren. Die Vorschläge für die neue Gesellschaft werden in öffentlichen Sitzungen vorgestellt. Zum 1. Januar 2017 könne die neue Gesellschaft ihr Geschäft aufnehmen, bis Ende 2016 das alte Stadtmarketing abgewickelt werden. Die Hauptgesellschafter, Volksbank und Sparkasse, hätten schon im Vorfeld signalisiert, eine Zusammenlegung von Stadtmarketing und Wirtschaftsförderung mitzutragen. Die Mitarbeiterinnen des Stadtmarktings sollen übernommen werden, hieß es gestern.

Damit hat Ute Marks für einen Neuanfang in Kleve den Weg frei gemacht. Aus üblich gut unterrichteten Kreisen hieß es, dass der Favorit für den zu vergebenden Hut an der Spitze dieser künftigen neuen Gesellschaft der Klever Wirtschaftsförderer Dr. Joachim Rasch sein soll. Zumal der Vertrag des Klever Wirtschaftsförderers noch länger läuft. Rasch hatte erst in der jüngsten Ratssitzung die Bilanz seiner Gesellschaft vorgelegt und wieder mit einer ansehnlichen Zahl an belegten Gewerbeflächen in der Kreisstadt punkten können.

Wichtig wird sein, dass die Schnittstellen zwischen Stadtmarketing und Wirtschaftsförderung in Kleve künftig geschlossen werden und der eine verbliebene Ansprechpartner auch der tatsächlich Zuständige ist. Alles andere wird ein Konzept für die neue Gesellschaft klären müssen. Das wird in Grundzügen schon in der Vorlage erkennbar sein müssen, die Hauptausschuss und Rat vorgelegt wird und die die Klever Politik diskutieren und beschließen muss.

Ute Marks forderte: "Es muss ein klares Konzept für die neue Gesellschaft geben. Sonst funktioniert das nicht". Rückblickend sei es eine tolle Zeit in Kleve gewesen. Schon zu Beginn sei ihr ein Stahl-Glas-Neubau auf dem Koekkoekplatz versprochen worden. Pläne für diesen Pavillon-Bau gab es in den ersten Plänen zum Koekkoekplatz tatsächlich gegenüber Möbelhaus Rexing. Ausgeführt wurden sie jedoch nie. Marks sagt, man habe sich bald in dem Provisorium an der Werftstraße sehr wohl gefühlt und sei dann an die Ecke Opschlag/ Herzogstraße umgezogen.

Ihren größten Coup landete die Stadtmarketing-Chefin mit der "Abschaffung" der Cent-Münzen in Kleve, der ihr eine Republik-weite Presse einbrachte. Sie begleitete das Wachsen der Hochschule und den damit verbundenen Schub der Kreisstadt. Einen Ausblick, wie es künftig weiter gehen werde in Kleve, wolle sie nicht geben, sagte Marks gestern.

(RP)
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