Kalkar Uwe Gaida: Der Unabhängige für Kalkar

Kalkar · Mit dem Forum, dessen Geschäftsführer er mal war, verbindet den 55-Jährigen nichts mehr. Uwe Gaida verlässt sich nur noch auf sich selbst, um Bürgermeister zu werden. Viele Bürger seien interessiert an seinen Überzeugungen.

 Würde auf einen Dienstwagen verzichten, wenn er die Bürgermeisterwahl gewinnt: Uwe Gaida mit Motorrad

Würde auf einen Dienstwagen verzichten, wenn er die Bürgermeisterwahl gewinnt: Uwe Gaida mit Motorrad

Foto: Gottfried Evers

Er kann Personal führen, Steuergelder verwalten, Strukturen organisieren und Entscheidungen treffen. Uwe Gaida ist Soldat in gehobener Position und sieht seiner Pensionierung entgegen. Ab Sommer könnte er seine Tage auf dem Motorrad oder im Garten verbringen oder aber seine Fähigkeiten in den Dienst der Öffentlichkeit stellen. Der 55-jährige Gaida würde gerne Letzteres tun - als Bürgermeister von Kalkar. Der ehemalige Forums-Geschäftsführer hat die Wählergemeinschaft bekanntlich verlassen und ist nun ein unabhängiger Bewerber um das wichtige Amt. "Die 160 Unterschriften von Unterstützern hatte ich ruckzuck zusammen; der Wahlkampf steht, ich bin guter Dinge."

Uwe Gaida tritt dynamisch auf. Dass er "Bürgermeister kann", da ist er ganz sicher. Der Mann aus der Bundeswehr-Verwaltung begründet dies mit seinen beruflichen Erfahrungen, die er sowohl in den Niederlanden, als auch in Italien und zuletzt in den USA sammelte. Seit 2013 lebt der aus Aachen stammende Gaida mit seiner Frau in Kalkar; die Von-Seydlitz-Kaserne ist seine letzte berufliche Adresse. "Ein Faible für den Niederrhein hatte ich aber schon früher", versichert er und verweist auf sein besonderes Interesse am römischen Xanten.

Uwe Gaida ist ein kommunikativer Mensch. Deshalb erfährt er viel von den Mitbürgern, die er zum Beispiel beim Einkaufen trifft. "Da habe ich von viel Unzufriedenheit gehört, auch davon, dass die Leute nicht daran glauben, dass einer, der hier wirklich dazugehört, die Entwicklung zum Besseren wenden kann." Das Wort "Vetternwirtschaft" habe er bei seinen "Recherchen" mehr als einmal gehört. Für den unabhängigen Kandidaten ist klar, dass vor allem die schlechte Haushaltslage angegangen werden muss. "Ohne Denkverbote, ohne Ausnahmen. Ich will zunächst einen Kassensturz machen, um auf den Punkt genau zu wissen, wo wir stehen. Dann werde ich ein Bürgermeister-Kompetenzteam zusammenrufen, um fähige Leute in die politischen Entscheidungsprozesse einzubeziehen." Kalkar müsse unter allen Umständen der Haushaltssicherung entgehen. Für große Etats (mit-)verantwortlich zu sein, daran sei er gewöhnt. Und er fühle sich verpflichtet, das Geld der Steuerzahler bestmöglich einzusetzen.

Aus einem Gegeneinander, das er in Politik und Verwaltung beobachte, wolle er ein Miteinander machen, das Rathaus soll ein offenes werden, wer immer eine gute Idee habe, sei willkommen. Klar sei, dass er als Bürgermeister auf einen Dienstwagen verzichten werde - ohnehin ist Uwe Gaida am liebsten auf dem Motorrad unterwegs.

Für den Wahlkampf habe er alles bestens vorbereitet: Die Plakate seien für den Druck bereit, auch der Flyer mit seinem Sofortprogramm sei fertig. "Vom 1. Juli an werde ich an jeder Haustür klingeln; in Obermörmter fange ich an. Wenn ich täglich fünf Stunden durch die Dörfer laufe, kann ich alle Haushalte besuchen." Bis zur Wahl, ist Gaida überzeugt, werden ihn alle Kalkarer kennen. Und vielleicht wählen.

(RP)
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