Kreis Kleve/München Venlo verstärkt die Region Niederrhein

Kreis Kleve/München · Im Finale der Gewerbeimmobilienmesse Expo Real in München ging es auf der Bühne von Standort Niederrhein um die "international aufgestellte Wirtschaftsregion". Die "deutscheste Stadt der Niederlande" ist neuer Partner im Boot.

 Auf der Bühne von Standort Niederrhein von links: Ulrich Francken, Jürgen Steinmetz, Frank Meyer, Antoin Scholten, Sascha Terörde, Moderator Axel Tillmanns und Joachim Rasch.

Auf der Bühne von Standort Niederrhein von links: Ulrich Francken, Jürgen Steinmetz, Frank Meyer, Antoin Scholten, Sascha Terörde, Moderator Axel Tillmanns und Joachim Rasch.

Foto: WfG

"Standort Niederrhein: International aufgestellte Wirtschaftsregion" hieß es im Finale der dreitägigen größten europäischen Gewerbeimmobilienmesse Expo Real in München auf der Bühne von Standort Niederrhein. Wie wichtig das Thema Internationalität für die unter dem Dach von Standort Niederrhein vereinten Kreise Kleve, Wesel und Viersen, Rheinkreis Neuss sowie die Städte Mönchengladbach und Krefeld ist, beweist die Tatsache, dass die niederländische Stadt Venlo ab sofort als Partner die Region verstärkt - auch auf der Bühne des orangefarbenen Niederrhein-Würfels, als sich auch Venlos Bürgermeister Antoin Scholten in trauter Runde mit Niederrhein-Vertretern gemeinsam den Fragen des Moderators Axel Tillmanns stellte.

Jürgen Steinmetz, Hauptgeschäftsführer der IHK Mittlerer Niederrhein, ließ von vorneherein gar keine Zweifel aufkommen: "Wir sind am Niederrhein sehr international aufgestellt, mit einer Exportquote von 55 Prozent, mit zahlreichen internationalen Firmen. Die Niederlande sind unser großer Partner und unser wichtigster Investor, die EU ist und bleibt unser bedeutendster Absatzmarkt", sagte Steinmetz. Es gelte, auch weiterhin die Chancen in der Zusammenarbeit mit den Niederlanden zu nutzen, um den starken Handelsverkehr auch künftig fortsetzen zu können.

Venlos Bürgermeister Antoin Scholten schloss nahtlos an: "Venlo ist die deutscheste Stadt der Niederlande, wir gehörten immer so ein bisschen zur Region, das sieht man auch an Beispielen in der gemeinsamen Geschichte. Wir sind keine Konkurrenten, sondern Partner innerhalb einer großen Region". Er bezeichnete Venlo als "Botschafter des Niederrheins und des Landes NRW in unserem Land".

Krefeld ist die Partnerstadt Venlos und als solche ganz nah dran, wie Oberbürgermeister Frank Meyer betonte: "Unsere Zusammenarbeit geht über die rein professionelle Schiene weit hinaus. Ich sehe zum Beispiel Antoin Scholten erheblich häufiger als meine deutschen Kollegen." Dass die Grenze "überhaupt existiert, ist für uns nur ein Ärgernis, das uns behindert". Meyer glaubt, "dass die Stärke der Region auf der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit basiert". Man könne "wechselseitig voneinander lernen. Venlo gehört zum Niederrhein", so Meyers Meinung.

Weezes Bürgermeister Ulrich Francken, dessen Kommune bekanntlich auch nur einen Steinwurf entfernt von der Grenze liegt, bezeichnete "die Nähe zu den Niederlanden in jedem Fall als Plus, die Grenze verbindet". Francken erinnerte an das schöne Wort "NiederRheinLande" und betonte auch die Bedeutung der Euregio Rhein-Waal, die eine ganz wichtige Einrichtung sei, "zum Beispiel für Förderprojekte oder für das Angebot von internationalen Praktikumsplätzen". Francken kennt sich aus, ist er doch Vize-Vorsitzender der Euregio Rhein-Waal.

Für die Kreisstadt Kleve sagte der Geschäftsführer Wirtschaft & Tourismus, Joachim Rasch: "Die Internationalität ergibt sich schon alleine durch die Hochschule Rhein-Waal mit mehreren Tausend Studenten aus über 100 Ländern. Die Studenten prägen inzwischen das Stadtbild mit". Die Klever Wirtschaft nannte Rasch "einen Tausendfüßler mit ganz vielen, mittelständisch geprägten Unternehmen, bei denen auch die Studenten Arbeitsplätze finden können".

Auch Sascha Terörde von der Wirtschaftsförderungs- und Stadtmarketinggesellschaft der Stadt Emmerich am Rhein sprach von "einem Standortvorteil. Unsere gesamten Arbeits- und Lebensbeziehungen sind geprägt von Internationalität." So gebe es zum Beispiel auch viele Niederländer, die in Emmerich leben und viele Polen, die in den Niederlanden arbeiten. Der Hafen sei auch weiterhin auf Wachstumskurs, die sogenannte "Trimodalität" mit Straße, Schiene und Wasser sei das wichtigste Standortmerkmal.

Im Finale kündigte IHK-Chef Steinmetz noch ein "Strategieforum" an, für das man sich auf der IHK-Homepage anmelden könne.

(RP)
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