Niederrhein Verhaltensregeln für Berufseinsteiger

Niederrhein · Die IHK gibt Auszubildenden wertvolle Tipps, damit sie Fettnäpfchen beim Start in den Beruf aus dem Weg gehen.

Die einen sehnen den Tag herbei, den anderen graust es davor, weil die reich mit Ferien bestückte Schulzeit der Vergangenheit angehört: Demnächst beginnen viele Jugendliche eine Ausbildung. Aber Achtung: Wer erfolgreich im Unternehmen starten will, sollte eine Reihe von Verhaltensregeln beachten. Fettnäpfchen lauern überall, weiß auch Maria Kersten. Sie ist Referentin für Weiterbildung bei der Niederrheinischen Industrie- und Handelskammer (IHK), die in diesen Wochen Seminare mit Tipps für junge Berufseinsteiger anbietet.

Tipp 1: Ganz oben steht pünktliches Erscheinen. Lieber etwas zu früh, als eine Minute zu spät. Die Fahrtroute kann schon einige Tage vorher zur gleichen Zeit getestet werden, damit unliebsame Überraschungen wie Staus im morgendlichen Berufsverkehr ausbleiben.

Tipp 2: Kein bauchfreies T-Shirt, das den Blick aufs Piercing gestattet, keine Spaghettiträger, keine Flip-Flops. Das gewählte Outfit entscheidet wesentlich über den ersten Eindruck, den der neue Mitarbeiter auch im Team hinterlässt. "Bei der Kleidung muss die richtige Wahl getroffen werden", sagt Maria Kersten. "Ein angehender Techniker muss nicht mit Krawatte erscheinen, der künftige Banker schon."

Tipp 3: Verbannung des Smartphones. Zwar gehört es für viele Jugendliche zum Leben dazu und ist "immer ein Thema". Aber am Arbeitsplatz ist es sicherlich besser, es in der Tasche stecken zu lassen, statt zu telefonieren, zu simsen oder sich per WhatsApp zu verabreden. Arbeitszeit ist Arbeitszeit. Da gehört Privates nicht hin.

Tipp 4: Apropos Soziale Medien: Auf Facebook und Co sollten keine Betriebsinterna ausgeplaudert oder negativ über das Unternehmen berichtet werden. "Manche sind da noch etwas unbedarft, auch was die Veröffentlichung von Fotos betrifft", erzählt die IHK-Referentin.

Tipp 5: Ein korrekter Umgang mit den neuen Kollegen ist höchst ratsam. Die sind sicherlich einigermaßen irritiert, wenn sie sofort geduzt werden. Das gilt auch dann, wenn die Arbeitsatmosphäre am Arbeitsplatz recht locker erscheint. Ein "Hi" wirkt deplatziert, eine korrekte Anrede mit Herr oder Frau kommt hingegen gut an.

Tipp 6: Gerade am Anfang ist alles neu, man kennt weder Abläufe noch Namen oder Begriffe. Darum ist es immer hilfreich, Block und Stift griffbereit dabei zu haben, um sich etwas zu notieren.

Tipp 7: Ach ja, der Urlaub. Dieses Thema sollte in den ersten Tagen und Wochen möglichst vermieden werden. Die Planung der nächsten Fahrt mit den Kumpels muss eben noch etwas warten.

Dieses soziale Training ist Teil des dreitägigen IHK-Seminars "Fit für die Ausbildung", in dem Jugendliche vor dem ersten Tag am Ausbildungsplatz soziale, individuelle und organisatorische Kompetenzen trainieren. Veranstaltungsorte sind Duisburg, Kleve und Wesel. Die Veranstaltung richtet sich an Unternehmen, die ihre Auszubildenden noch vor dem Berufsstart auf Themen wie persönliches Verhalten im geschäftlichen Umfeld, Kommunikation und Konfliktverhalten oder auch Arbeitsorganisation und Zeitmanagement vorbereiten möchten.

Angesprochen sind auch Jugendliche, die sich eigenständig auf einen erfolgreichen Start bei ihrem zukünftigen Arbeitgeber vorbereiten wollen. Erfahrene Referenten aus der Wirtschaft vermitteln den Teilnehmern in Gruppen- und Einzelübungen, Kurzvorträgen und Diskussionen die wesentlichen Inhalte. Bei Bedarf wird das Seminar auch im Unternehmen durchgeführt.

(RP)
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