Kleve Vertrauen zwischen Bank und Kunde senkt die Kreditkosten

Kleve · Beim Unternehmerabend mit der Wirtschaftsförderung Kreis Kleve ging es unter anderem um die Bewertung von Firmen.

Theodor Brauer stellte die messbar hohe Anziehungskraft des örtlichen Einzelhandels heraus, den mit neun Hektar verkaufter Gewerbeflächen fürs letzte Jahr außergewöhnlichen Langzeit-Rekord der Kreisstadt und betonte mit Blick auf 5300 eingeschriebene Studierende der Hochschule Rhein-Waal bei 35 Prozent ausländischen Studierenden: "Wir liefern zur Zeit Werte, von denen andere nur träumen." Der Bürgermeister der Stadt Kleve, war erneut in seinem Element, als er die standortprägenden Zahlenfolgen im Rahmen des Unternehmerabends mit der Wirtschaftsförderung Kreis Kleve lieferte. Für ihn war klar: "Es ist mein letzter Unternehmerabend als Bürgermeister. Es sind noch 216 Tage", so Brauer.

Und weil exzellente Zahlen einfach besser über die Lippen gehen, setzte Kreis-Wirtschaftsförderer Hans-Josef Kuypers hier fort. Erstmals in seiner Geschichte freue sich der Kreis Kleve mehr als 88 520 Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte. 19 430 von ihnen arbeiten in der Kreisstadt. Auf 1000 Einwohner kommen in Kleve heute 403 Arbeitsplätze - im Kreisgebiet sind es deutlich weniger, nämlich 292. Also auch bei der sogenannten Arbeitsplatzdichte stehe die Schwanenstadt gut da.

Mit Professor Dr. Ralf Bauer von der Hochschule Rhein-Waal kündigte Kleves Wirtschaftsförderer Dr. Joachim Rasch dann den Hauptreferenten des frühlingshaften Abends an. "Das Firmenrating verbessern - Wie bereite ich mich richtig auf das Bankengespräch vor?" fragte Bauer, der an der Fakultät Gesellschaft und Ökonomie Betriebswirtschaftslehre mit Schwerpunkt Controlling und Kostenrechnung lehrt.

Kurzweilig und mit vielen praktischen Beispielen angereichert leitete er das Rating ab, zeigte anhand eines Kartenspiels die Notwendigkeit der Kreditinstitute, Risiken abzuwägen und sich höhere im Zweifel auch bezahlen zu lassen.

"Das Rating ist ein standardisiertes Maß für die Ausfall-Wahrscheinlichkeit", formulierte Bauer, der somit eine Risikoprämie als Zuschlag auf den Zinssatz des Kunden als folgerichtig einstufte. In Zeiten, in denen die Kreditinstitute deutlichen Druck auf Margen und Gewinne verspürten, sei die intensive Kommunikation zwischen Kreditnehmer und -geber und das damit wachsende Vertrauensverhältnis zwischen beiden "der" Weg, seine Kreditkosten zu senken. Man könnte auch sagen: Sprechenden Menschen ist zu helfen.

(RP)
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