Kleve Verwaltung: Klever Gesamtschule in Rindern ist möglich

Kleve · Wilhelm-Frede-Schule könnte bis 2019 ausgebaut werden. Dort könnte die Klever Gesamtschule komplett einziehen.

Die Gesamtschule Kleve könnte komplett in einer zu erweiternden Wilhelm-Frede-Hauptschule in Rindern untergebracht werden. Das ist das Ergebnis einer Machbarkeitsstudie, die die Stadtverwaltung gestern Abend im Schulausschuss vorlegte.

Zum Hintergrund: Politik und Verwaltung wollen, dass die Gesamtschule Kleve einen Standort bekommt und die Kinder nicht zwischen zwei Schulgebäuden in zwei Stadtteilen pendeln müssen. Die Stadt hatte vorgeschlagen, das Schulzentrum in Kellen für die Gesamtschule zu sanieren und das Konrad-Adenauer-Gymnasium (KAG) in die Frede-Schule zu verlegen, die dafür noch einen Anbau für den Montessori-Zweig erhalten würde. Dann schlugen Grüne und CDU vor, zu prüfen, ob nicht sogar die Gesamtschule in die Frede-Schule ziehen könne. Dem schloss sich der Rat an.

Gestern Abend stellte Thomas Mutz, der Leiter des Gebäudemanagements der Stadt Kleve, das Ergebnis vor. Demnach ist eine Erweiterung des Standorts Wilhelm-Frede für die Gesamtschule möglich. Aber die Verwaltung sieht deutliche Einschränkungen: "Die Fertigstellung ist nicht vor 2019 zu erwarten", sagte Mutz. Außerdem müssten Schulhof und Sportflächen stark verkleinert werden. Nicht zuletzt entstünden enorme Mehrkosten. So kalkuliert die Verwaltung Gesamtkosten von 28,40 Millionen Euro für ihren Vorschlag. Im Vergleich dazu wären bei der Verwirklichung des Prüfauftrags 53,50 Millionen Euro fällig, so Mutz.

Für einen Umzug der Gesamtschule in eine auszubauende Wilhelm-Frede-Schule spräche hingegen, dass davon vergleichsweise wenige, nämlich 62 anstatt 68 bis 70 Klassen betroffen wären. Außerdem ließen sich jährlich Betriebskosten an der Ackerstraße (ehemals Sebus-Gymnasium) und am KAG einsparen. Und das KAG erhielte einen Neubau neben der Realschule in Kellen (für den allerdings noch kein Bauland zur Verfügung steht).

Jörg Cosar (CDU) findet es positiv, dass ein Anbau in Rindern für die Gesamtschule zu realisieren ist. "Jetzt müssen wir diskutieren, ob er auch wirtschaftlich ist. Die Frage ist: Können wir uns das leisten? Ist uns Schule das wert? Wir müssen das jetzt sacken lassen", sagte Cosar.

Michael Bay (Bündnis 90/Die Grünen) plädierte dafür, den Anbau schnell in Angriff zu nehmen. Bay: "Wir haben keine Zeit mehr." Seine Fraktionskollegin Hedwig Meyer-Wilmes sagte: "Wir sollten nicht beim Museum klotzen und bei den Schulen motzen".

Bürgermeister Theo Brauer wies auf das Kostenargument hin. "53 Millionen Euro im Vergleich zu 28 Millionen Euro - das ist ernüchternd und viel Geld. Eine solche Entscheidung muss für ganz Kleve verantwortet werden", sagte Brauer. Nun wollen die Fraktionen beraten.

(RP)
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