Wirtschaftsförderung Kreis Kleve Und Rp Präsentieren Serie "bauen & Wohnen" (21) Vielfalt beim "Tag der Architektur"

Kleve · 325 Bauten in 146 Städten und Gemeinden öffnen am "Tag der Architektur", 25. und 26. Juni, in Nordrhein-Westfalen ihre Pforten. Es sind auch private Häuser, die für die Allgemeinheit sonst verschlossen bleiben. Acht Objekte liegen im Kreis Kleve.

Wirtschaftsförderung Kreis Kleve Und Rp Präsentieren Serie "bauen & Wohnen" (21): Vielfalt beim "Tag der Architektur"
Foto: Evers Gottfried

Kreis Kleve Christof Rose, Sprecher der Architektenkammer Nordrhein Westfalen (AKNW), rechnet mit 40.000 Besuchern landesweit, die durch die Gebäude und Privathäuser am "Tag der Architektur", 25. und 26. Juni, flanieren werden. Das sind bis zu 200 Besucher pro Gebäude an diesem Tag. So wie im vergangenen Jahr. Während der Bund Deutscher Architekten (BDA) bei seiner Auszeichnung guter Bauten strenge Kriterien anlegt, wer ins Rennen kommt, kann sich beim "Tag der Architektur" jeder Planer bewerben. "Wir haben eine Sichtungskommission, die zunächst nur die Formalien beachtet", erklärt Rose. Das Gebäude, das am "Tag der Architektur" vorgestellt wird, sollte von einem Architekten - das kann ein freier Architekt ebenso sein wie der angestellte Architekt beispielsweise einer Behörde oder Kommune - entworfen oder saniert sein, sagt der AKNW-Sprecher. Kataloghäuser wolle man jedoch nicht vorstellen.

Die Kammer möchte, dass über Architektur, über Häuser geredet wird, erklärt Rose. "Es geht um den Kontakt zwischen Bauherr, Planer und Besucher an einem Tag, an dem die Hemmschwelle, mit dem Planer zu reden, niedrig ist", sagt er und betont, dass an diesem Tag nicht ausschließlich ein Architektur interessiertes Kulturpublikum von Haus zu Haus zieht, sondern sich auch bauwillige Bürger informieren. "Das Publikum reicht vom Studenten, der sich die Praxis anschauen möchte, bis zum Bauherrn, der mit Planern reden möchte", sagt der AKNW-Sprecher.

 Bauernhaus-Sanierung in Kalkar.

Bauernhaus-Sanierung in Kalkar.

Foto: AKNW

Kammerpräsident Ernst Uhig beobachtet ein insgesamt wachsendes Interesse der Öffentlichkeit an Architektur und städtebaulichen Entwicklungen. "Wir stellen den "Tag der Architektur" bewusst breit auf, um allen Interessierten passende neue Architekturen zur Auswahl anzubieten", sagt Uhig. Deshalb steht der Tag auch unter dem Motto: "Architektur für alle". Im Kreis Kleve sind am 25. und 26. Juni acht Objekte zu besichtigen:

Geldern: Gartenhofhäuser am Isselweg 17, Sonntag, 26. Juni, 11 bis 15 Uhr, Führung zur vollen Stunde. Architekt Philipp van der Linde hat hier spannende Bungalows gebaut, die sich, verdichtet zu in der Reihe stehenden Häusern, zunächst verschlossen zeigen. Doch zu den Höfen, die den Gartenhofhäusern ihren Namen geben, öffnen sich die Bauten mit großzügigen Fenstern. Die Grundrisse der 110-Quadratmeter-Häuser sind offen, van der Linde arbeitet mit fließenden Übergangen zwischen den Räumen, die die Häuser großzügig wirken lasen.

 Einfamilienhaus-Erweiterung in Kevelaer.

Einfamilienhaus-Erweiterung in Kevelaer.

Foto: AKNW

Geldern: Neubau Lebenshilfe-Quartier, Am Nierspark 17, Sa., 25. Juni, und So., 26. Juni, 14 bis 16 Uhr, Führung: 14 und 15 Uhr. Egon Verhoeven und Gordon Hollerbuhl planten ein neues Domizil der Lebenshilfe in den alten Industriepark in Geldern. Den in modernem dunklen Klinker gearbeiteten Bau öffneten die Planer mit großzügigen, teils um die Ecke laufenden Fenstern. Auf den Klinkeretagen sitzt eine Art Staffelgeschoss, das beige verputzt wurde. Das Quartier bietet sowohl der Verwaltung als auch Menschen mit Einschränkung Platz. Der Bau besitze, so Verhoeven im Katalog zum "Tag der Architektur", eine klare Struktur - unterstützt von einer wegweisenden Treppenanlage.

Geldern: Neubau Kindertagesstätte Lummerland, Am Nierspark 19, Samstag, 25. Juni, 14 bis 16 Uhr, Führung 14 und 15 Uhr. Gleich neben dem Lebenshilfe-Quartier im Gelderner Nierspark bauten Verhoeven und Hollerbuhl einen dreizügigen Kindergarten, der barrierefrei ist und im Obergeschoss Flächen für eine mögliche Erweiterung hat. Große Fenster schauen vom Erdgeschoss auf Spielweise und Tobe-Rasen.

 Glausbau Neumann in Twisteden.

Glausbau Neumann in Twisteden.

Foto: Evers Gottfried

Goch: Neubau eines Wohngruppenhauses, Hopfenweg 12, Samstag, 25. Juni, 9 bis 12 Uhr. Der Gocher Architekt Dr. Klaus Völling hat für den Hopfenweg neue Wohnformen für Menschen mit Handicap und für ältere alleinstehende Menschen entwickelt. In einem Quartier schuf er offene zentrale Wohnbereiche, um den sich atriumförmig die einzelnen Appartements legen. Von außen weisen große Loggien auf großzügiges Wohnen. Dunkle Klinker und weiße Putzflächen wechseln und lockern die Bauten auf.

 Wohnquartier in neuer Gestaltungsform in Goch.

Wohnquartier in neuer Gestaltungsform in Goch.

Foto: Evers

Kalkar: Denkmalgerechter Umbau eines Bauernhauses, Dünenweg 45 in Wissel Samstag, 25. Juni, 10 bis 12 Uhr, Sonntag, 26. Juni, 12 bis 17 Uhr). Idyllisch hinter Bäumen duckt sich der typische Hof mit der mittigen Tür und den Fenstern rechts und links. Ein typisches niederrheinisches Bauernhaus, nicht nur äußerlich, sondern auch mit seinem hölzernen Ständerwerk innen. Architekt Markus Tönnissen hat den Bau denkmalgerecht in Absprache mit dem Denkmalamt restauriert, hat modernes Wohnen und alte Baukunst vereint. Und: der Hof erreicht KfW 85 Standard, verkündet Tönnissen stolz im Katalog der AKNW.

Kevelaer: Umbau und Erweiterung eines Einfamilienhauses, Pastoratsweg 1, Winnekendonk. Sonntag, 26. Juni, 14 bis 17 Uhr. Wo vorher eine Garage einen "Hinterhof" markierte , steht jetzt ein galanter Wohnkubus in schlichtem Grau (oben) und mit warmer hölzerner Fassade (unten). Architekt Patrick Lehn hat auf die ehemalige Garage eine edle Erweiterung mitsamt "Sonnendeck" für die Bewohner des Hauses geschaffen.

Kevelaer: Errichtung einer Büroaufstockung, Kuhstraße 3, Twisteden, Samstag, 25. Juni, 10 bis 16 Uhr, Sonntag, 26. Juni, 10 bis 16 Uhr. Architekt Josef Dalman hat mehr erreicht, als "nur" eine Büroaufstockung: Altbau und Neubau von Glasbau Neumann haben sich zu einem Ganzen vereint und stellen moderne Architektur vor: Dalman hat von außen und sein Kollege, Innenarchitekt Lindemann, hat von innen mit dem Bau gezeigt, was man alles mit Glas machen kann. Nicht nur für Architekturfreunde, auch für die, die sich über das Baumaterial Glas informieren wollen.

Kleve: Neubau eines dreigruppigen Kindergartens INKITA Kleve. Kalkarer Straße 10, Sonntag, 26. Juni, 14 bis 16 Uhr. Licht präsentiert sich der mit silbergrauen Paneelen verkleidete Kindergarten, den das Gocher Architekturbüro Wrede in die Klever City setzte: Moderne hochwertige Architektur für die ganze Kleinen. Heinz und Markus Wrede zeichneten einen klaren, eingeschossigen Bau mit großen Lichthof im Inneren, der auch die Flure beleuchtet und schöne Sichtachsen schafft.

(RP)
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