Wirtschaftsförderung Kreis Kleve Und Rp Präsentieren Serie "bauen & Wohnen" (14) Vom schönen Klang der Innenräume

Kleve · Der Innenarchitekt richtet das Haus nicht nur ein, er hilft auch bei Umbauten im Bestand und wenn's heißt, aus dem Alten etwas Neues zu machen. Hans Lindemann ist Innenarchitekt und arbeitet nicht nur für große öffentliche Baumaßnahmen.

Wirtschaftsförderung Kreis Kleve Und Rp Präsentieren Serie "bauen & Wohnen" (14): Vom schönen Klang der Innenräume
Foto: Evers Gottfried

kreis Kleve Die zwei Stockwerke hohe Schalterhalle ist das Herzstück der neuen Verwaltung der Volksbank Kleverland. Offen, luftig und flexibel präsentiert sich das spitze Oval, darunter die ebenfalls im spitzen Oval gezeichnete Empfangstheke inmitten der Halle. Sie bricht mit ihren warmen Holztönen die Coolness des Baus, heißt die Gäste willkommen, einzelne "Schalterstände" laden zum Gespräch mit dem Sachwalter des Geldes ein. Dass das alles wie aus einem Guss wirkt, zeigt die gute Zusammenarbeit zwischen dem Entwerfer des neuen Gebäudes, dem Architekten Gunnar Ader von Ader & Kleemann Architekten in Kalkar, und den Innenarchitekten der Kevelaerer Lindemann Interior Design. Die entwarf den Tresen und seine Umgebung. Hinzu kommt die gelungene Gestaltung der verschiedenen Konferenzräume in der Bank, von denen jeder seinen ganz eigenen Klang hat.

 Unter der Lichtdecke: die von Hans Lindemann entworfene Empfangstheke in der Volksbank Kleverland.

Unter der Lichtdecke: die von Hans Lindemann entworfene Empfangstheke in der Volksbank Kleverland.

Foto: Gottfried Evers

Innenarchitekt Hans Lindemann kennt sich aus mit dem Inneren öffentlicher Gebäude: In seiner Referenzliste stehen unter anderen die Stadtverwaltung Kevelaer, das Bürgerbüro Rees, das Straßenverkehrsamt in Kleve. Beim Rathaus in Goch arbeitete er mit den Hochbauarchitekten Völling und Wrede zusammen, für das Klever Rathaus zeichnet Lindemann ebenfalls an Lösungen für einen angenehmen Aufenthalt. Es geht bei seinen Planungen um Farbwelten, um Materialien, um Möbel - um Räume, in denen sich all das zu einem Ganzen fügt und die einzelnen Teile wie der Tresen in der Volksbank trotzdem für sich erlebbar werden lassen, ohne das große Ganze zu sprengen. Und: Der Innenarchitekt kümmert sich um die richtige Akustik, weiß, welches Material den Klang verstärkt, welches dämpft. Was bei öffentlichen Bauten oder Gewerbebauten funktioniert, ist auch im privaten Wohnungsbau möglich, sagt Lindemann. Bauen im Bestand sei heute ein großes Thema bei privaten Kunden. Es sei durchaus ratsam, nicht nur eben den Handwerker zu rufen, sondern zu überlegen, ob man nicht vielleicht doch zuvor einen Planer konsultieren sollte.

Schließlich werde bei der Modernisierung des Hauses vergleichsweise viel Geld investiert. Deshalb sollte nicht allein die notwendige Modernisierung vorne an stehen, sondern der Gedanke, das Haus so zu gestalten, dass es für die Bewohner neu erlebbar wird. Dass das Haus wieder spannend ist, dass das Wohnen im Gewohnten wieder neuen Spaß macht. "Man muss Neues schaffen, wenn man Neues sehen will", sagt der Innenarchitekt. Er und seine Kollegen entwickeln individuelle Entwürfe, die sich an den Wünschen der Bauherren orientieren und die auf die vorgegebenen Räume zugeschnitten sind, sagt Lindemann, der als Messebauer bei Winkels in Kleve begann. Er rechnet vor, dass das Vorhaben durch das Architekten-Honorar nicht unbedingt teurer werden muss.

"Wir haben Lösungen, die nicht aus dem Katalog kommen, die nicht auf einen bestimmten Hersteller zugeschnitten sind - und die zeitgemäß sind", sagt er und macht das an der Planung für ein neues Bad fest. Bäder wie Küchen würden in jüngster Zeit enorm aufgewertet und entsprechend fließt Geld in den Um- oder Ausbau der einstigen Nasszellen zum "Erlebnisbad". Je nach Größe des Vorhabens könne eine gute Planung sogar Geld sparen - und den Umbau länger zeitgemäß erscheinen lassen. "Coole Bäder mit Sichtbeton in Privathäusern haben den Zenit überschritten", sagt Lindemann. "Wir zeigen unseren Kunden immer, was es an aktuellen Entwicklungen beim Bad-Sektor gibt", sagt der Innenarchitekt - damit das neue Bad nicht zu schnell alt aussieht.

Wer schon den Neubau von einem Innenarchitekten gestalten lassen möchte, sollte ihn möglichst früh zu Rate ziehen, wenn die Pläne des Architekten stehen, rät Lindemann. "Unser Ziel ist es, die maßgeschneiderte Lösung zu finden, in der Design und Funktion auf die Anforderung des Kunden zugeschnitten sind", zitiert er aus seiner Firmenphilosophie. Das gelte für den privaten Kunden ebenso wie für den Geschäftskunden.

Zusammen mit seinem Team, den Innenarchitektinnen Heide-Ute Maas (Foto links) und Isabell Bauer (rechts) plant Hans Lindemann (Mitte) in seinem Kevelaerer Büro an den auf die Kunden zugeschnittenen Entwürfen, hat Materialbeispiele zur Hand, diskutiert über Raum- und Einrichtungskonzepte wie über eine vernünftige Lichtplanung für die Räume, für die Lösung, die aus dem Alten wieder etwas Neues macht.

(RP)
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