Kleve/Lourdes Wallfahrt nach Lourdes mit 400 Pilgern

Kleve/Lourdes · Wie eine Hymne erklingt beim Gottesdienst an der Felsengrotte von Lourdes das "Ave Maria". Bei strahlendem Sonnenschein stimmen die knapp 400 Pilger der Wallfahrt der Krankenbruderschaft Rhein-Maas in den Gesang ein.

Mit dabei ist Calvin Tim, der über das ganze Gesicht strahlt. "Normalerweise ist der Elfjährige durch seine Spastik am gesamten Körper verkrampft, aber nach einigen Tagen hier in Lourdes ist er völlig relaxt", sagt die Malteserin Ulrike Buschmann und freut sich. Sie kümmert sich um den kranken Jungen. Die Krankenschwester ist überzeugt, dass die Reise dem mehrfach schwerstbehinderten Schüler sehr geholfen hat.

Für eine Woche war wieder eine Gruppe gesunder Ehrenamtlicher und kranker Pilger aus den Bistümern Münster, Köln, Aachen und Hamburg im französischen Wallfahrtsort Lourdes. Seit 1974 pendelt einmal in jedem Jahr ein eigenständiger Pilgerzug der Krankenbruderschaft Rhein-Maas über rund 2000 Kilometer zwischen Kleve und dem Wallfahrtsort in Südfrankreich.

"Für mich sind es besonders die Kranken und Behinderten, die innerhalb der Pilgergruppe den Mittelpunkt bilden", beschreibt Weihbischof Wilfried Theising das Besondere dieser Wallfahrt: "Ihr Rhythmus, ihr Tempo bestimmt in dieser Zeit bei uns den Tagesablauf. Sie sind überall zu sehen und haben überall den ersten Platz". Der Regionalbischof für den Niederrhein begleitete die Pilgergruppe.

Die Motive, nach Lourdes mitzufahren, waren sehr unterschiedlich: Neugierde, tiefer Glaube oder bei vielen von Krankheit Gezeichneten einfach der Wunsch, hier Trost zu finden. Ob bei den Eucharistiefeiern an der Felsengrotte, in der Rosenkranzbasilika, auf der Esplanade, am Altar der heiligen Bernadette, in der unterirdischen Basilika oder beim gemeinsamen Kreuzweg. Unter den etwa 100 ehrenamtlichen Helfern engagierten sich diesem Jahr auch wieder Schüler des Collegium Augustinianum Gaesdonck in Goch. Obwohl die neun Jugendlichen kaum Erfahrungen in der Krankenpflege hatten, gingen sie ihren Diensten mit Freude nach.

"In diesem Jahr waren wir 390 Teilnehmer im Alter von elf bis 94 Jahren, darunter 87 Kranke und Behinderte", sagt Marion Müller-Praschma, die den Pilgerzug vor mehr als 40 Jahren mit ins Leben rief: "2016 fahren wir wieder, vom 4. bis 11. Juni, natürlich mit dem Pilgerzug mit Liege-, Pack- und Lazarettwagen, weil das die einzige Chance für Schwerkranke ist, nach Lourdes zu kommen," so Müller-Paschma.

(pbm)
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