Kleve Was Karfreitag erlaubt ist

Kleve · Als "stiller Feiertag" ist der Karfreitag gesetzlich besonders geschützt. Rasenmähen und laute Musik, öffentliche Tanzvergnügen in Kneipen oder Diskotheken sind tabu. Wir beantworten die wichtigsten Fragen zur Feiertagsruhe.

Der Karfreitag ist einer der höchsten christlichen Feiertage. In aller Welt gedenken Gläubige der Leiden und des Todes Jesu. Wie Allerheiligen, Volkstrauertag und Totensonntag zählt der Gesetzgeber den Karfreitag zu den so genannten "Stillen Feiertagen". Diese sind besonders geschützt. Trotzdem gibt es Jahr für Jahr Diskussionen darüber, wie viel Spaß und Lärm am Karfreitag erlaubt sind.

Ab wann gilt der gesetzliche Feiertagsschutz am Karfreitag?

Die Feiertagsruhe beginnt um Mitternacht und endet am Samstag um 6 Uhr. Verboten sind in dieser Zeit Musik- und Tanzveranstaltungen in Kneipen oder Diskotheken, sämtliche Sportveranstaltungen, Volksfeste, der Betrieb von Spielhallen. Laut Gesetz zudem untersagt sind Filmvorführungen, die "nicht vom Kultusminister als zur Aufführung am Karfreitag geeignet anerkannt sind" sowie Theatervorführungen "jeglicher Art, auch ernsten Charakters, während der Hauptzeit des Gottesdienstes".

Wie reagieren Klever Wirte auf das Verbot?

Die Diskotheken "Nachttheater" und "Nightfever" sind am Karfreitag geschlossen. "Le journal" und "Bayern Stad'l" öffnen wie viele andere Gaststätten in der Stadt ganz normal. "Wir spielen leichte Hintergrundmusik — mehr nicht", sagt Ludger Tiggelbeck. "Wenn unser junges Publikum das nicht akzeptieren will, erklären wir es." Haben die Tichelpark-Kinos am Karfreitag geöffnet?

Ja, zu den normalen Öffnungszeiten am Wochenende von 14.30 bis 1 Uhr. "Alle Filme, die wir zeigen, haben eine Feiertagsfreigabe", sagt Geschäftsführer Reinhard Berens. Auf Musik werde verzichtet. Werden die Verbote kontrolliert?

Nach Angaben des Klever Ordnungsamts gibt es gezielte Kontrollen: "Wir hatten in der Vergangenheit Probleme. Der städtische Ordnungsdienst wird Diskotheken und Orte aufsuchen, in denen in der Regel getanzt wird. Wenn wir Hinweise bekommen, geht unser Bereitschaftsdienst der Sache nach", sagt Ralph van Hoof, Leiter des Klever Ordnungsamts.

Wann greift die Polizei ein?

Vor allem bei Verstößen im privaten Bereich. Im vergangenen Jahr registrierte die Polizei am Osterwochenende im Kreis Kleve 45 Ruhestörungen. "Das entspricht einem normalen Wochenende", sagt Sprecher Manfred Jakobi. Sind Arbeiten im Garten erlaubt?

Es ist nicht nur alles verboten was Lärm macht, sondern, wie van Hoof es ausdrückt, "alle bemerkbaren Arbeiten".

Selbst das Aufhängen von Wäsche kann problematisch sein. Ralph van Hoof bringt es auf den Punkt: "Wir sollten Rücksicht auf andere nehmen."

(RP)
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