Kleve Wege am Moritz-Kanal in zwei Wochen fertig

Kleve · Planmäßig verliefen die Arbeiten an der Joseph-Beuys-Allee nicht. Nässe und Kälte haben laut Verwaltung eine frühere Rollrasen-Verlegung verhindert. Zudem seien "falsche" Lampen geliefert worden.

 Ein Mitarbeiter der Firma Look wässert den neuen Rollrasen. Die Kaiserlinden sind noch zu ihrem Schutz "eingemantelt.

Ein Mitarbeiter der Firma Look wässert den neuen Rollrasen. Die Kaiserlinden sind noch zu ihrem Schutz "eingemantelt.

Foto: Gottfried Evers

Durch die historischen Parkanlagen zu spazieren, gehört - zumindest bei schönem Wetter - zu den bevorzugten Wochenend-Aktivitäten vieler Klever. Seit einigen Monaten ist dies jedoch nur eingeschränkt möglich, denn die Fußwewege entlang des Prinz-Moritz-Kanals sind für Fußgänger gesperrt. Bald können Flaneure aufatmen: Mitte Mai werden die umfangreichen Arbeiten abgeschlossen sein, teilte zumindest die Stadtverwaltung auf Anfrage mit.

Die Stadt sah sich zum Handeln gezwungen, weil Enten Löcher in der Böschung entlang des Kanals "geschnäbelt" hatten, die die Oberfläche in vielen Teilbereichen abrutschen ließen. Außerdem war es mangels geeigneter Beleuchtung für Spaziergänger im dunklen Winter nicht immer leicht, den Weg durch die historischen Parkanlagen zu finden, so dass Leuchten her mussten. Die öffentliche Ausschreibung für die Sanierung der Böschung und die Errichtung der Beleuchtung ging, so teilte die Verwaltung weiter mit, an den günstigsten Anbieter, die Firma Loock.

Die stabilisierte die Böschung mit Hartholzbohlen, die zwischen Stahlträgern befestigt wurden. Vor und hinter den Holzbohlen wurden Wasserbausteine eingebracht. Und die Arbeiter installierten im vorderen Teil des Moritzgrabens die vier Meter hohen, anthrazit-farbenen Laternen, die durch den Einsatz von LED-Technik auf der Höhe der Zeit sind. Das sollte eigentlich schon bis zum Weihnachtsmarkt 2014 geschehen sein. Doch daraus wurde nichts, weil Stadt und Denkmalbehörde eine besondere Lackierung für die Lampen haben wollten. So wurden die Lieferfristen erheblich länger.

Zu allem Übel wurden dann die Lampenköpfe mit deutlichen Farbabweichungen zu den Masten ausgeliefert, was von der Stadt nicht akzeptiert wurde. Die Lampen wurden zurückgeschickt und mussten neu produziert werden. Die Leuchten für den hinteren Abschnitt liegen bei den Umweltbetrieben auf Lager und werden dann montiert, wenn die Firma Loock das Baufeld geräumt hat, teilte die Stadtverwaltung mit.

Mit 305 000 Euro ließ sich die Stadt Kleve die Maßnahmen eine Stange Geld kosten. Einen nicht unerheblichen Anteil daran dürfte der schmucke Rollrasen gehabt haben, der auf einer Fläche von 2700 Quadratmetern verlegt wurde. Auch das hätte eigentlich bis Anfang dieses Jahres passiert sein sollen. Doch die feuchte und kalte Witterung ließ in den ersten beiden Monaten 2015 weder den Einbau des Rollrasens noch die Erneuerung der Wegeflächen zu, so die Verwaltung. Um unnötigen Schaden an der historischen Anlage zu vermeiden, wurde mit der Baufirma vereinbart, die Arbeiten solange ruhen zu lassen, bis die Flächen einigermaßen abgetrocknet waren.

Außerdem verkleideten die Bauarbeiter jede einzelne der 149 Kaiserlinden entlang des Weges mit Brettern, damit Bagger und andere Baufahrzeuge keine Schäden an ihnen anrichten konnten. Die Linden sind laut Willibrord Janßen, Fachbereichsleiter Tiefbau, alle aus dem Samen eines Baumes gezogen worden und schon deshalb besonders schützenwert.

Auch die Bretter werden bald wieder entfernt, so dass einem Spaziergang entlang des Kanals in spätestens zwei Wochen nichts mehr im Wege stehen sollte.

(RP)
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