Kleve Immer schon im Dienst der Menschen

Kleve · Franziskusschwestern seit 90 Jahren in Kleve. Jubiläumsfeier am 15. Januar mit Weihbischof Wilfried Theising.

 Das Mutterhaus der Franziskusschwestern im Jahr 1926.

Das Mutterhaus der Franziskusschwestern im Jahr 1926.

Foto: privat

Ihren 90. Gründungstag begehen am 15. Januar die Franziskusschwestern in Kleve. Drei Schwestern verbringen ihren Lebensabend im Franziskushaus: Mutter Hedwig, die letzte Oberin, Schwester Cäcilia und Schwester Antonetta. Zum Jubiläum am 15. Januar feiern sie um 10 Uhr gemeinsam mit Weihbischof Wilfried Theising ein feierliches Pontifikalamt in der Kapelle des Mutterhauses.

Die Geschichte der Klever Franziskusschwestern steht im Zeichen des Dienstes an den Menschen und der Menschlichkeit. Am 15. Januar 1925 kam Schwester Clara als erste Franziskusschwester nach Kleve. Pater Suitbert aus dem Kapuzinerkloster in Spyck hatte sie darum gebeten. Sie sollte in Kleve die Caritasarbeit der Hauspflege aufbauen. Die Zahl der Schwestern wuchs bis Anfang 1933 kräftig, erst die Machtübernahme der NSDAP am 30. Januar 1933 bremste das Wachstum. Als die Arbeit erschwert wurde, mussten sich die Schwestern nach anderen Tätigkeitsfeldern umsehen.

Sie gründeten unter anderem Pflegestationen, betrieben Kindergärten und Näh- und Handarbeitsschulen. Ihre Arbeit verlagerte sich von der Hauspflege auf die Unterhaltung von Alten- und Kinderheimen. Im Laufe der Jahre entstanden 16 Niederlassungen. 1933 entstand auf der Josefshöhe in Schneppenbaum das Kinderdorf St. Josef, das bis 1983 vielen Kindern Heimat und Familie war. In Xanten wurde 1938 den Schwestern ein Haus übereignet, um dort alten und einsamen Menschen einen erfüllten Lebensabend zu bereiten.

Das war der Anfang des St.-Elisabeth-Hauses, heute eine moderne Pflegeeinrichtung. Die von den Schwestern 1950 gegründete Pflegeeinrichtung Regina Pacis in Kevelaer präsentiert sich heute ebenfalls nach Um- und Neubauten als modernes Zuhause für Senioren. Nach dem Zweiten Weltkrieg war die Wohnungsnot im zerstörten Kleve sehr groß, besonders alte Menschen litten.

Die Franziskusschwestern pachteten Haus Gnadenthal und verwandelten es in ein bewohnbares Seniorenheim. Es war bis 1978 das Altenheim der Franziskusschwestern in Kleve, bis die Bewohner gemeinsam mit den Senioren des Altenheimes "Münze", Haus Styrum, in das Franziskushaus in der Spyckstraße zogen. Bereits 1928 hatten die Schwestern dort ein Haus erhalten.

Es ist bis heute ihr Mutterhaus. 1962 entstanden eine Entbindungsstation und ein kleines Mütter- und Säuglingsheim, in dem zeitweise 68 Kinder betreut wurden. Auch wurde 1967 ein Fachseminar für Altenpflege eröffnet.

Von 1988 bis zum Jahr 2006 lebten und wirkten Schwestern der Ordensgemeinschaft der Koreanischen Märtyrer aus Seoul in Kleve. Seit 2006 sind Anbetungsschwestern aus Kerala/Indien im Franziskushaus tätig. 1926 wurde der Verein für Haus- und Krankenpflege e.V. gegründet.

Dieser schuf schließlich im Jahr 1995 die Franziskus-Stiftung Kleve. Jüngst änderte der Verein seine Rechtsform und führt in Zukunft als Franziskus GmbH die Geschäfte der drei Senioreneinrichtungen und des Fachseminars.

Ziel der Franziskus GmbH ist es, das Lebenswerk der Franziskusschwestern, das vor 90 Jahren begann, im Geiste des Heiligen Franz von Assisi weiter zu führen, um auch zukünftig eine zeitgemäße Alten- und Krankenpflege zu ermöglichen.

(stw)
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