Wenn der Wind sich dreht

Kleve · Seitdem es das Projekt "Windkraft im Reichswald" gibt, war stets nur eins sicher: Verlassen kann man sich hier auf nichts. An erster Stelle nicht auf den politischen Willen.

Dass es überhaupt möglich wurde, Anlagen in den Forst zu bauen, dafür sorgte die rot-grüne Landesregierung. Dass daraus jetzt doch nichts wird, liegt an den veränderten Machtverhältnissen.

Was das Thema Energiewende betrifft, sind eben nahezu alle Parteien gespalten. Jüngstes Beispiel gestern: Auch die SPD- und Bündnisgrünen-Mitglieder des Regionalrats stimmten dafür, dass die Vorrangzone aus dem Regionalplan gestrichen wird.

Ebenso ändert sich die Stimmung auch auf Bundesebene. Da hat es Tage gegeben, an denen führende CDU-Politiker den Ausbau alternativer Energien in den Himmel loben, um dann wieder davor zu warnen, dass alles zu schnell gehe. Und das EEG-Gesetzt würde den Strompreis ohnehin viel zu teuer machen. Diese Vorschrift - ebenso geändert.

Auch in Kranenburg ist die Wechselstimmung angekommen. Die SPD will jetzt, wo nichts mehr geht, das Vorhaben Windkraft im Wald mit einem Antrag im Rat stoppen. Eine Entscheidung mit der Tragweite, die vergleichbar ist mit der über den Bau eines neuen Radwegs. In dem Fall hat sich Kranenburgs Bürgermeister anders präsentiert. Egal, ob inhaltlich richtig oder falsch, verlassen konnte man sich bei diesem Projekt immer auf eins - Herrn Steins.

Peter.Janssen@Rheinische-Post.de

(RP)
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