Aus dem Polizeibericht Betrunkene liefert sich wilde Verfolgungsjagd mit der Polizei

Kleve/Kranenburg · Die Kleverin (48) muss sich wegen Fahrens ohne Führerschein, Trunkenheit am Steuer und gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr verantworten.

Am Ende zeigte sie Reue, entschuldigte sich bei den Beamten und gab an, aus Angst vor einer Polizeikontrolle geflüchtet zu sein. Ob das der 48 Jahre alten Kleverin, die sich am Dienstagmittag etwa zehn bis 15 Minuten lang mit der Polizei eine wilde Verfolgungsjagd von Kleve bis Kranenburg geliefert hatte, etwas hilft, bleibt abzuwarten. Fest steht: Sie muss sich nun wegen Fahrens ohne Führerschein, Trunkenheit am Steuer und gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr verantworten.

Was war geschehen? Wie Polizeisprecher Michael Ermers auf Anfrage der Redaktion berichtet, waren die Beamten auf die Frau, die am Steuer eines roten Hyundais mit Oberhausener Kennzeichen saß, aufmerksam geworden, weil sie mit Tempo 50 durch eine 30er Zone fuhr. Als die Streifenpolizisten das Fahrzeug auf der Spyckstraße in Kleve kontrollieren wollten, hielt die Kleverin zunächst in einem Wendehammer in der Nähe der Unterführung Klever Ring an, setzte dann aber zurück und stieß dabei gegen zwei Absperrpfosten. Anschließend flüchtete die 48-Jährige mit dem Fahrzeug über die Spyckstraße in die Heldstraße. Das ist mit großer Wahrscheinlichkeit Kleves meist frequentierte Einbahnstraße. Die Flüchtige befuhr sie nach Polizeiangaben falsch herum und gefährdete somit den Gegenverkehr. Über die Gruftstraße bog sie dann bei Rot nach links in die Tiergartenstraße (B 9) Richtung Kranenburg. Dort überholte sie mehrere Fahrzeuge. Immer hinterher: ein Wagen der Streifenpolizei mit Blaulicht und Martinshorn. Erst nachdem die Frau mehr als zehn Kilometer gefahren war, in Nütterden, in Höhe des Mühlenweges, stellte sie ihr Fahrzeug in eine Bushaltestelle ab und wartete im Auto auf die Beamten. Dabei war sie stark betrunken und hatte zudem keinen Führerschein.

"Die 48-Jährige war innerorts mit Tempo 50 bis 80 unterwegs und in den 70er Zonen mit 80 bis 120 Stundenkilometern", berichtet Ermers auf Anfrage der Redaktion. Zwar hätten die Streifenbeamten Verstärkung angefordert, aber in der kurzen Zeit war es der Polizei nicht möglich, einen weiteren Wagen Richtung Grenze zu positionieren. "Das ist Richtung Kranenburg, wenn sich dort nicht zufällig ein Streifenwagen befindet, mitunter sehr schwierig und bei Gegenverkehr auch nicht ganz ungefährlich", sagt Ermers.

Der Kleverin wurde noch am Dienstag eine Blutprobe entnommen. Außerdem wurden die Fahrzeugschlüssel sichergestellt. Sie ist aber nicht die Halterin des Fahrzeuges. Diese — eine 77 Jahre alte Frau aus Oberhausen — bekommt eine gesonderte Anzeige. Ob die beiden Frauen in einem verwandtschaftlichen Verhältnis zueinanderstehen, ist bislang unbekannt.

Die Polizei bittet nun alle Personen, die durch die Fahrweise der 48-Jährigen gefährdet wurden, sich zu melden — und zwar unter der Telefonnummer 028215040.

(jul)
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