Kalkar Windenergie-Zonen für Kalkar

Kalkar · Umwelt- und Planungsausschuss empfiehlt dem Rat, im Flächennutzungsplan drei Gebiete für den Bau von Windkraft-Anlagen festzulegen. Politiker für eine Beteiligung der Bürger am Bau der Räder über einen Fonds.

Bei Appeldorn, zwischen Wissel und Grieth und bei Neulouisendorf sollen auf Kalkarer Stadtgebiet auf freien Flächen drei Zonen für den Bau von Windenergie-Anlagen ausgewiesen werden.

Dies hat der Umwelt- und Planungsausschuss dem Rat empfohlen, um eine Verspargelung über das Stadtgebiet zu verhindern. Dazu soll der Flächennutzungsplan der Stadt Kalkar geändert werden. In diesem Verfahren wird es noch Gutachten über den Naturschutz geben und auch Bürger können ihre Anregungen äußern.

Die Politiker begrüßten die Ausweisung von Flächen für Windräder. Sie betonten, dass damit die Stadt ihren Beitrag zur Energiewende leistet. Umstritten war, ob bei dem jetzigen Verfahren schon das Gebiet zwischen Hönnepel und Kalkar als Windparkzone bereitgestellt werden soll, um mehr Standorte für die erneuerbare Energie zu haben. Das verlangten SPD, Grüne, FBK und Ausschussmitglied Norbert van de Sand. CDU und FDP lehnten das mit ihrer Mehrheit ab.

Sie folgten der Argumentation der Verwaltung, dass zwischen Kalkar und Hönnepel das Orts- und Landschaftsbild beeinträchtigt werde. Norbert van de Sand konnte das nicht nachvollziehen und kritisierte, dass damit die Fläche auf Jahre nicht genutzt werden könne. Er regte an, in einem Bebauungsplan festzulegen, wo genau die Räder stehen können.

Zwischen Wissel und Grieth sollen die alten Anlagen durch neue und leistungsstärkere ersetzt werden, wenn der Flächennutzungsplan gültig wird. Im Bereich Neulouisendorf wird ein Bebauungsplan mit dem Ziel aufgestellt, das Ortsbild mit der gewachsenen Siedlungsstruktur und der Kulturlandschaft zu erhalten und eine Weiterentwicklung zu ermöglichen. Eine Zone für Windkraft-Anlagen könnte das Pfalzdorfer Plateau mit 8,7 Quadratkilometern umfassen.

Mit der Ausweisung der Zonen wolle Kalkar das Stadtbild schützen und sich nicht von Investoreninteressen leiten lassen, sagte CDU-Fraktionschef Dr. Günther Bergmann. Er schlug vor, zusätzlich zu den drei Gebieten Reserveflächen für neue und noch leistungsstärkere Anlagen bereitzuhalten. Das sei auf einen Zeitraum von 25 Jahren ausgerichtet. Bergmann forderte ein Bürgerwindrad, an dem sich die Bevölkerung über Fonds oder andere Wege beteiligen könne. Das sei vor allem für Neulouisendorf wichtig, damit die Bürger dort die Anlagen akzeptierten, so Willibald Kunisch (Grüne). Ein genossenschaftliches Modell begrüßte auch der SPD-Fraktionsvorsitzende Jochem Reinkens. Paul Bienemann (SPD) forderte, dass ein runder Tisch zwischen Investoren, betroffenen Bürgern und Stadt einberufen wird, damit der Bau der Räder möglichst reibungslos erfolgt.

Bürgermeister Fonck sprach sich ebenfalls für eine finanzielle Beteiligung der Bürger an der Windkraft aus. Er sagte, der Rat kann jederzeit ein neues Planverfahren einleiten, wenn Reserveflächen für den Bau neuer Anlagen bereitgestellt werden sollen.

(RP/rl)
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