Kalkar Wintervortrag in Kalkars Kaserne

Kalkar · Gelungener Auftakt in die Wintervortragsreihe am Luftwaffenstandort Kalkar / Uedem. Über 300 Gäste, darunter mehr als 50 Schüler des Berufskollegs Geldern, waren in die von-Seydlitz-Kaserne gekommen.

 Michael UJrban und Jürgen Bornemann (von links).

Michael UJrban und Jürgen Bornemann (von links).

Foto: privat

Dort skizzierte Generalleutnant a. D. Jürgen Bornemann unter dem Titel "NATO 4.0 - das Bündnis auf dem Weg nach Warschau" die Entwicklung des westlichen Verteidigungsbündnisses seit dem Gipfel von Wales 2014. Im Sommer des kommenden Jahres treffen sich die Staats- und Regierungschefs der NATO-Mitgliedsstaaten zu ihrem nächsten Gipfeltreffen in der polnischen Hauptstadt Warschau.

Eingeladen zu diesem Vortrag hatten der Kommandeur des Zentrums Luftoperationen, Generalleutnant Joachim Wundrak, gemeinsam mit der Deutschen Atlantischen Gesellschaft, die durch ihren Regionalleiter Niederrhein, Oberstleutnant a. D. Michael Urban aus Goch, vertreten wurde. Unter den Gästen waren die beiden Garnisonsbürgermeister Dr. Britta Schulz aus Kalkar und Rainer Weber aus Uedem.

In seinem Vortrag ging Bornemann, der bis zu seiner Pensionierung 2013 acht Jahre lang in Spitzenverwendungen der NATO tätig war, auf die vielen Fragen ein, die sich aus der aktuellen Krise im Osten des Bündnisgebietes ergeben. Diese Krise habe zu einem Zusammenrücken der NATO-Partner geführt. "Die Vereinigten Staaten suchen heute mehr denn je den Schulterschluss mit Europa", so Bornemann. Das die NATO mit der Aufstellung einer sehr schnell verfügbaren Eingreiftruppe und Großübungen wie zuletzt in Südeuropa den Konflikt mit Russland anheize, ließ der Referent nicht gelten. "Ohne die Politik Putins rund um die Ukraine würden wir eine solche Diskussion heute nicht führen", so Bornemann.

Auch auf die aktuelle Flüchtlingskrise ging Jürgen Bornemann ein. Er sieht vor allem die Europäische Union gefordert. In der derzeitigen Situation stelle sich die Frage, "wie stabil unsere Gesellschaften in Europa sind." In die Diskussion konnte sich jeder Teilnehmer einbringen. Beim nächsten Wintervortrag am 13. Januar steht die Türkei mit ihrer besonderen geo- und sicherheitspolitischen Rolle im Nahen und Mittleren Osten im Mittelpunkt.

(RP)
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