Kalkar-Wissel Wisseler wollen ihren See nutzen

Kalkar-Wissel · Die Stadt hofft auf einen finanzkräftigen Investor für die Freizeitanlage Wisseler See. Den Dorfbewohnern ist wichtig, auch künftig nicht ausgesperrt zu werden. Gespräch mit Stadtspitze.

Bekanntlich ist die Stadt Kalkar entschlossen, das Freizeitzentrum Wisseler See an einen privaten Investor zu verkaufen. Dem Vernehmen nach scheint es auch einige Interessenten zu geben, seit eine zweite Ausschreibung die Bedingungen für die Investoren verbessert hat. Währenddessen sorgen sich viele Bürger darum, wie sie als Anlieger ihren See künftig dennnoch nutzen können. Deshalb führten nun einige Wisseler, verstärkt durch Unterstützer der Klever Hochschule, ein Gespräch mit der Bürgermeisterin.

Den Wisselern gehe es darum, in einem konstruktiven Miteinander eine für alle gute Lösung zu finden, schreiben sie. Die Interessengemeinschaft trug bei dem Treffen im Gemeindezentrum neben Bürgermeisterin Britta Schulz auch Wirtschaftsförder Bruno Ketteler ihre Sorgen und Anregungen vor. Sie überreichten sogar eine Broschüre mit ihren Ideen und Wünschen bezüglich des Areals "Wisseler See". Die Befürchtung: Ein kommerzieller Betreiber könnte der Gewinnmaximierung wegen die Anwohner weitgehend aussperren.

In dem Papier wird strukturiert dargelegt, welche Besitzstände der Bevölkerung wichtig sind, unter anderem die Beibehaltung eines öffentlichen Strandbads in der bisherigen Größe, der Zugang vom Dorf von der Mühlenstraße aus, der Rundweg um den See - und zwar ebenfalls in ungekürzter Länge. Weiter geht es um Vorschläge, die die Attraktivität der Anlage und damit die Besucherzahlen steigern könnten. Die Wisseler möchten auch dann an den Strand, wenn die Sonne nicht scheint (und deshalb das Strandbad geschlossen ist), und sie möchten am Ufer Sport treiben können. Öffentliche Veranstaltungen und Kurse durch Vereine oder die Familienbildungsstätte sollten weiterhin möglich bleiben.

Auch die unbefriedigende Situation des Dünengartens und des Parkplatzes kam zur Sprache. "Natürlich kann das vorgelegte Konzept nicht vollständig sein, es kann nur durch den Austausch möglichst vieler interessierter Beteiligter kreativ wachsen", betonte Martin Verfürth als Sprecher der Gruppe. Bürgermeisterin und Wirtschaftsförderer seien aufmerksame Partner gewesen, die sich viele Notizen machten. "Natürlich wünschen wir uns einen Investor, der das Terrain nachhaltig nutzt und dabei die Interessen der Bevölkerung berücksichtigt", machte Britta Schulz deutlich. Sie versicherte: "Wir werden das Gebiet nicht um jeden Preis veräußern!" Klaus Hegemann von der Hochschule Rhein-Waal, die die Gruppe im Rahmen des Interreg-V A-Projekts KRAKE "krachtige Kernen/starke Dörfer" unterstützt, ergänzt, dass jeder vernünftige Investor es wertschätzen müsste, wenn Anwohner als Beteiligte konstruktive Mitarbeit anbieten. "Auf jeden Fall stellt das Vorgehen der Gruppe einen Appell dar, den Kontakt mit der Dorfgemeinschaft zu suchen", erläuterte er. Die Vertreter der Stadt versicherten, die Gruppe, sobald das möglich sei, über die weitere Entwicklung zu informieren.

(RP)
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